2002

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Erdgeschichte hautnah Exkursion und Familienwanderung am „Tag des Geotops“

Derzeit findet in Viechtach die „Woche der Erdgeschichte“ statt. Im Jahr der Geowissenschaften wird am Donnerstag, den 3.Oktober eine Exkursion am „Moosbacher Pfahl“ und am „Tag des Geotops“ (Sonntag, 6.Oktober) eine Familienwanderung am Großen Pfahl in Viechtach angeboten. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen. In der Auftaktveranstaltung in der Pfahl-Infostelle berichtete der Geograph Martin Scheuplein in seinem Diavortrag u.a. über den „goldreichen“ Bayerischen Wald. Bis ins 19.Jahrhundert wurde hier Gold gewaschen. Die Goldwäscher benutzten große Pfannen, um das Edelmetall aus Bachablagerungen zu gewinnen. Noch heute findet man entlang mancher Bäche die Spuren der Goldgewinnung. In „Seifenhügeln“ wurden die gewaschenen und durchsuchten Restmaterialien abgelagert. Diese Kleinen und heute zugewachsenen Abraumhügel zeugen von der Tatkraft der „Goldsucher“. Am Donnerstag, den 3.Oktober findet eine Exkursion in das Naturschutzgebiet „Moosbacher Pfahl“ statt. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Ortseingang Moosbach bei der Wandertafel unterhalb der Kreuzigungsgruppe. Der Geologe Christian Artmann informiert dabei über das geologische Phänomen „Pfahl“. Neben der Entstehung der weißen Quarzfelsriffe des Pfahls ist auch der Abbau in Steinbrüchen ein Thema. Bei dieser naturkundlichen Wanderung wird Matthias Rohrbacher auf die Vielfalt der Pfahlnatur hinweisen: „Im Naturschutzgebiet „Moosbacher Pfahl“ gibt es einiges Interessantes in der Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken“ so der Pfahlbetreuer des Naturparks. Festes Schuhwerk ist für diese Exkursion erforderlich. Am Sonntag, den 6.Oktober finden bundesweit viele Veranstaltungen zum „Tag des Geotops“ statt. Geotope sind markante Schöpfungen der unbelebten Natur wie Felsformationen, Höhlen oder Geltscherschliffe. Diese Zeugen der Erdgeschichte sind nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern haben auch für die Erforschung des Planeten Erde eine wichtige Bedeutung. Das Quarzfelsriff des Pfahls wurde im Frühjahr 2002 als erstes bayerisches Geotop im Projekt „Bayerns schönste Geotope“ ausgezeichnet. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. lädt Sie am 6.Oktober herzlich zu einer Wanderung für Familien im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ ein. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Parkplatz „Großer Pfahl“ an der B85 bei Viechtach. Ob Tiere und Pflanzen am Pfahl, die Pfahlsage oder ein kleiner Einblick in die Erdgeschichte – das kann man bei dieser „Spielerischen Entdeckungsreise“ für Groß und Klein kennen lernen. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und dauern ca. zwei Stunden. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pfahlinfostelle Viechtach unter der Telefonnummer 09942 – 90 48 64.

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Dr. Bufka über bedrohte Tierarten des Böhmerwaldes Naturpark -Diavortrag im Grenzbahnhof

Der Naturpark Bayrischer Wald e.V. hatte Dr. Ludek Bufka von der Nationalparkverwaltung Sumava in den Grenzbahnhof nach Bayerisch Eisenstein eingeladen. Der Diavortrag stellte ausgewählte, bedrohte Tierarten des Böhmerwaldes näher vor. Die gutbesuchte Veranstaltung wurde wiederum zweisprachig abgehalten. Als Dolmetscher diente Michael Valenta von der Nationalparkverwaltung Sumava. Der Nationalpark – Biologe Dr. Bufka ging mit seinen hervorragenden Lichtbildern zunächst auf die Lebensräume im Böhmerwald ein. Sehr wertvolle Biotope sind die Moore und moorartige Gebiete, daneben die verschiedenen Waldtypen aber auch die freie Landschaft, die teilweise über Jahrzehnte hinweg sich relativ ungezwungen entwickeln konnte. Sehr wertvolle Standorte sind auch die Böhmerwald Gletscherseen sowie die Eiszeitlichen Blockschutthalden. Flaggschiff - Tierart für den Böhmerwald ist der Feuersalamander. Er kommt im Eisensteiner Raum und im Kühnischen Gebirge vor, und ist besonders an feuchte Täler gebunden. Die Kreuzotter findet man im oberen Böhmerwald in der typisch schwarzen Variante, was auch als Melanismus bezeichnet wird. Bei den Vogelarten erwähnte Dr. Bufka vor allem den Rauhfusskauz, der gerne in naturnahen Waldbeständen vorkommt, daneben Habichtskauz und Sperlingskauz sowie den unter Schutz stehenden und oft stark verfolgten Uhu. Der größte aller Waldvögel ist der Auerhahn. Er bewohnt die ausgedehnten Fichtenwaldkomplexe der Höhenlagen, ist aber, obwohl es sich um die größte Population in Mitteleuropa handelt mit seinen nur 150 Individuen an der Bayerischen Grenze stark bedroht. Eine größere Anzahl von Stressfaktoren ist zwar bekannt, nur die genaue Ursache ist bisher schlecht feststellbar. Die Auswilderungsaktionen zur Stärkung der Population sind nur begrenzt wirksam, wichtig ist die Reduzierung der Stressfaktoren, wie Beunruhigung, Lebensraumveränderung und globale Einflüsse. Noch stärker rückläufig ist das Birkwild. Der enorme Rückgang seit den 60iger Jahren reduzierte die Population auf etwa hundert Tiere. Am stärksten von allen Waldhühnern vertreten, ist das Haselhuhn. Es mag Pionierwaldstadien und naturnahe, nachhaltig genutzte Landschaftsteile , besonders Waldsäume und Waldränder. In den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts haben sich „Rückkehrer“ wie Kolkrabe und Schwarzstorch wieder gefestigt. Der Seeadler lebt zwar hauptsächlich in den Teichlandschaften von Südböhmen, wegen seiner extrem großen Jagdreviere ist er aber bisweilen auch am Böhmerwaldstausee bei Lipno zu sehen. Der Wachtelkönig, der auch Wiesenralle genannt wird in einem Vogelberingungsprojekt bei Volary an der Moldau näher betrachtet. Bei den Säugetieren stellt der Fischotter eine Leitart dar, die in den Teichlandschaften Südböhmens ihre wichtigsten Lebensräume hat. Ein großes Problem ist die Schwermetallbelastung. Zur Lebensraumverbesserung ist nicht nur das Gewässer selbst, sondern sind auch die Strukturen entlang der Gewässer von Bedeutung. Probleme gibt es häufig mit dem agressiven, amerikanischen Mink, der als nichtheimische Art sich stark ausbreitet. Die größte Europäische Katzenart, der Luchs hat in den 70iger Jahren im Böhmerwald und in den 80iger Jahren im Bayerischen Wald wieder Fuß gefasst. Mittlerweile hat sich eine einigermaßen stabile Population etabliert, es liegt aber an den Menschen ob eine Koexistenz möglich ist. Ein Telemetrieprojekt beiderseits der Grenze dient der Beobachtung von Lebensweise und Lebensraumnutzung. Die Wildkatze ist im Eisensteiner Bereich etwas häufiger, in den zentralen Teilen des Böhmerwaldes aber wegen der höheren Schneelagen eher selten. Die Eichenwälder des Vorlandes stellen bessere Lebensräume für sie dar. Sporadisch kommt der Wolf im Böhmerwald vor. Es gibt aber keine ständige Population . An der Nordgrenze zur Slowakei und in den Beskiden gibt es den Wolf in freier Wildbahn. Ab und zu werden aber diese einige hundert Kilometer Entfernung von Einzeltieren überwunden. Der Vollständigkeit halber wurde auch der Bär erwähnt. Er kommt nur in den mährisch, schlesischen Beskiden vor. Problematisch ist es in touristisch geprägten Regionen, es liegt aber fast immer am Fehlverhalten des Menschen. In den letzten Jahren ist auch der Elch von Polen her zurückgekehrt. Hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang zu Bayern und zu Österreich haben sich dann einige Durchzügler sesshaft gemacht. So gibt es bis heute an der Grenze zu Österreich am rechten Ufer des Lipnostausees eine kleine Population. Obwohl es sich um sehr große Tiere handelt, können sich Elche sehr gut verstecken. Momentan wird die Population auf etwa 10-30 Tiere geschätzt, die Jungtiere inbegriffen. Nach einer kurzen Fragerunde dankte dann Bildungsreferent Hartwig Löfflmann dem Referenten Dr. Bufka und dem Dolmetscher für die interessanten Informationen aus dem benachbarten Böhmerwald.

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Als EUROPARC Juniorranger unterwegs im Naturpark Bayer. Wald e.V.

Im Rahmen eines von EUROPARC und dem Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen unterstützten Projektes hatten 15 Jugendliche im Alter von 11 bis 14 Jahren aus den Landkreisen Regen, Freyung-Grafenau und Cham die Möglichkeit zwei Wochen als Junior-Ranger die heimischen Schutzgebiete kennen zu lernen. An diesem EUROPARC Pilotprojekt beteiligten sich außer den Naturparken Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald, dem Nationalpark Bayerischer Wald auch jeweils ein Nationalpark in Polen, in Slowenien und der Tschechischen Republik. Ein Ziel dieses Projektes war es, den Jugendlichen sowohl ihre Heimatschutzgebiete näher vorzustellen als ihnen auch Einblicke in die Aufgaben der dort tätigen Ranger zu geben. Mit diesem Programm sollen Jugendliche angeregt werden, sich im Naturschutz zu engagieren und künftig auch selbst als Fürsprecher für Schutzgebiete in ihren Landkreisen einzutreten. Darüber hinaus soll so auch das Bewusstsein der Teilnehmer für die natürlichen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Werte von Schutzgebieten gestärkt werden. Neben einer Rallye durch das Naturpark-Infozentrum in Zwiesel, einem Luchsvormittag mit dem Dipl. Biologen Manfred Wölfl standen auch Wanderungen ins Tierfreigelände, auf den Lusen und in der Buchberger Leite auf dem Programm. Dort informierte Dipl. Biologe Otto Lendner die Junior-Ranger über Flora und Fauna, Geologie und Dynamik eines Wildbachs. Aber auch die Gewässerverbauung und ihre Folgen wurden lebhaft diskutiert. Auf dem Gipfel des Großen Arbers durften die Junior-Ranger unter Anleitung der beiden Schutzgebietsbetreuerinnen Elke Ohland und Caroline Stautner selbst aktiv werden. Zwei Stunden lang hatten sie in kleinen Gruppen die Aufgabe, Wanderer und Besucher im Gipfelbereich über das dort geltende Wegegebot aufzuklären. Für die Junior-Ranger war es eine ganz neue, und leider nicht immer angenehme Erfahrung. „Ich versteh gar nicht, dass manche Erwachsenen immer so unvernünftig sind“, so eine der Junior-Rangerinnen nach zwei Stunden Gipfelrundgang. Über ihre Erlebnisse durften sie dann in einem kurzen Interview mit dem Bayerischen Rundfunk berichten. Am Nachmittag berichtete dann die Bergwachtbereitschaft des Arbers über ihre Arbeit und demonstrierte anschaulich ihre unterschiedlichen Rettungsgeräte. Zum Abschluss des Projektes wurden alle Juniorranger und ihre Eltern zu einer Grillfeier im Wildniscamp am Falkenstein eingeladen. Hier überreichte Paul Hotham, Projektleiter bei EUROPARC, an alle Teilnehmer/innen zur Anerkennung ihrer Leistung und ihres Engagements ein Zertifikat und einen Buchpreis. Nach einer gelungen Theatereinlage der Junioranger ging man zum gemütlichen Teil des Abends am Lagerfeuer über. Das 14-tägige Junior-Ranger-Projekt fand bei den Jugendlichen eine durchwegs positive Resonanz. „Die ganzen 10 Tage waren für mich persönlich ein besonderes Erlebnis“, „ich habe viele neue Dinge kennen gelernt und es war eine schöne, lehrreiche Woche“ oder „es war einfach toll, wenn es wieder so etwas gibt schreibt mir bitte!“ war in den Tagebüchern als Fazit zu lesen.

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Bedrohte Tierarten des Böhmerwaldes Naturpark – Vortrag im Grenzbahnhof Eisenstein

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2002 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. einen Diavortrag über die bedrohten Tierarten des Böhmerwaldes – Luchs, Auerhahn, Elch und andere an. Referent ist Dr. Ludek Bufka von der Nationalparkverwaltung Sumava. Die Veranstaltung ist wiederum zweisprachig, als Dolmetscher wird Ing. Michal Valenta aus Vimperk anwesend sein. Beginn ist am Freitag, 20.09.2002 um 19:30 Uhr im Infozentrum Grenzbahnhof in Eisenstein. Die Anreise zur Veranstaltung ist aus Richtung Plattling bequem mit der Waldbahn möglich (Ankunft: 19:23 Uhr). Auch die Rückfahrt mit der letzten Waldbahn um 21:34 Uhr ist gut möglich. Für Leute, die mit dem PKW anreisen müssen, bietet der Naturpark Bayerischer Wald e.V. ab 19:00 einen Service über die untere Stauumfahrung bei der Kläranlage Bayer. Eisenstein an. Wegen des Staus an der Grenze brauchen sich Leute, die Teilnehmen wollen, nicht abschrecken lassen.

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Die Ilz im Naturpark – Von der „Schwarzen Perle zur Grünen Oase“

"Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bzw. "Gute Seiten, schlechte Seiten" - unter diesem Motto stand eine Exkursion des Naturparkes Bayerischer Wald e.V. in die Ilz- Region, die in diesem Jahr zur Flußlandschaft des Jahres gewählt wurde. Unter sachkundiger Führung des Dipl.-Biologen Otto Lendner und dem Naturpark –Bildungsreferenten Hartwig Löfflmann erkundeten die Teilnehmer die Fließgewässer bei Ringelai im Herzen des Ilz- Einzugsgebietes. Die fachlichen Ausführungen befassten sich insbesondere mit der wechselvollen Nutzungsgeschichte der Hänge und Talgründe entlang der Ilz - Zuflüsse. Lebhaft diskutiert wurden dabei die unterschiedlichen Auswirkungen der jeweiligen Bewirtschaftungsformen auf die Gewässergüte und die Lebensraumqualität der betroffenen Bachläufe. Ein besonderer "Brennpunkt" der Ilz - Problematik wurde dabei an der Ohebrücke in Ringelai offenkundig. Hier zeigen sich die zwei aktuellen, sehr unterschiedlichen Gesichter der Ilz bzw. ihrer Hauptzuflüsse besonders deutlich: Einerseits "Schwarze Perle" des Bayerischen Waldes - andererseits seit langem "Sorgenkind" des Natur- und Landschaftsschutzes. Fließt auf der einen Seite der Brücke ein freier, tosender Wildfluß, dessen Urgewalt jeden Betrachter zu fesseln vermag und der einen Hauch von Wildnis aus den Bergen in die geordneten Fluren des Vorwaldes hinausträgt - so begegnet uns auf der anderen Seite ein von Betonmauern gebändigter, angestauter und vielfältig genutzter Wasserlauf, der seinen ursprünglichen Bewohnern oft mehr Hindernis als Lebensraum ist. "Gerade die vielerorts verlorengegangene Dynamik und Durchgängigkeit des Fließgewässers stellt für viele Fische, aber auch andere Tierarten ein gravierendes Problem dar. In naturbelassenen Flüssen können die Tiere bei schwierigen oder wechselnden Verhältnissen in einen für sie günstigeren Fließabschnitt ausweichen. Ist das Flußbett zum Beispiel durch eine Staustufe verbaut, besteht diese Möglichkeit kaum mehr. " erklärt Otto Lendner. Er sieht darin eine der Ursachen, dass die Bestände zahlreicher Bach- und Flussbewohner immer mehr abnehmen und heute selbst einstige "Allerweltsarten" wie Bachforelle oder Elritze vom Aussterben bedroht sind. Auch die neuerdings oft angelegten kleinen Umlaufgewässer, die als sogenannte "Fischtreppen", die Barrierewirkung der Staumauern brechen sollen, können nur bedingt Abhilfe schaffen. Entscheidend für die ganze Lebewelt am und im Fluß ist der Fließgewässercharakter. Nur hier ist die Selbstreinigungskraft ausreichend hoch und wird Sohleverschlammung, Veralgung und Nährstoffanreicherung vermieden. Nicht umsonst waren gerade die Messwerte der Ilzabschnitte in und kurz nach den Staubereichen mit entscheidend dafür, dass das Aktionsbündnis "Saubere Ilz" ins Leben gerufen wurde. Im weiteren Verlauf wanderte die Gruppe an einem kleinen Ohezufluss entlang durch sehr naturnahe Wälder aufwärts zu einem versteckt liegenden Wald- und Wiesenquellgrund im Umfeld des Geistlichen Steines, der als mächtiger und geschichtsträchtiger Granit-Monolith den Ringelaier Talkessel überragt. "Wenn von den Quellen der Ilz gesprochen wird, sind meist nur die moorigen Hochlagenquellen zwischen Rachel und Lusen gemeint, die der Ilz ihre typische dunkle Farbe verleihen," erläuterte Lendner, "die viel zahlreicheren Quellen der kleineren Zuflüsse werden oft übersehen, obwohl ihr Zustand viel mehr Einfluß auf die Wassergüte der Ilz ausübt als der ihrer berühmteren Geschwister." Wurde ihr Wasser früher im ganzen Bayerischen Wald für die Wiesenwässerung, eine traditionelle Form der Grünlandbewirtschaftung, gebraucht, sind heute die meisten Offenlandquellen entwässert und ihre Abläufe verrohrt. Noch bis vor wenigen Jahrzehntenten tummelten sich in den zahllosen Gräben der Wässerwiesen Steinforellen und Elritzen, und die Wiesenschwemmen - kleine "Rückhalteteiche" für das Grabensystem- waren ideale Laichplätze für Amphibien. "Durch die Verrieselung über die Wiesenflächen, die damals von Künstdünger und Gülle noch verschont waren, konnte das Wasser zudem bestimmte Partikel aufnehmen, die vermutlich sehr empfindlichen Organismen wie Fischlarven und Flußperlmuschel als wertvolle Nahrung dienten", weiß Lendner. Durch das flächendeckende Verschwinden der Wässerwiesen sei aber nicht nur für die Gewässerbewohner eine bedrohliche Situation entstanden. Auch viele Pflanzenarten, insbesondere die seltenen Knabenkräuter und andere Orchideenarten verloren dadurch ihren angestammten Lebensraum und zählen demnach heute zu den Raritäten der heimischen Flora. Wohl Dank der abgeschiedenen Lage und des Traditionsbewußtseins des Besitzers blieb am Geistlichen Stein wenigstens noch eine original bewirtschaftete Wässerwiese erhalten. Sie bildete das letzte Exkursionsziel und so konnten sich die Teilnehmer zum Ausklang der sehr aufschlussreichen Führung an Ort und Stelle vom einmaligen Artenreichtum dieser "grünen Perle" des Waldes begeistern lassen. Einig waren sich die Teilnehmer nach den Eindrücken der Wanderung in der Einschätzung, was für die Erhaltung und den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt unserer Bäche und Flüsse auf Dauer unerlässlich ist und die Hartwig Löfflmann so formulierte: "Wenigstens ein Teil der "Lebensadern" unserer Landschaft sollte sich von der Quelle bis zur Mündung ungestört entwickeln und entfalten dürfen und frei bleiben von Verbauung und technischer Nutzung. Und welches Flußsystem wäre dafür wohl besser geeignet als die Ilz, damit sie als "Flusslandschaft des Jahres" nicht nur eine Randnotiz bleibt, sondern dieses Prädikat auch dauerhaft verdient. Für Rücksprachen steht Ihnen als

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„Von Pfahlheide, Pfahlfelsen und –wäldern“ Naturkundliche Wanderung am „Pfahl bei der Burgruine Weissenstein“

Am Sonntag, den 11. August findet eine Wanderung für Naturliebhaber im Naturschutzgebiet „Pfahl bei der Burg Weissenstein“ statt. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr vor dem Kiosk am Parkplatz unterhalb der Burg. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. lädt Sie herzlich zu dieser naturkundlichen Führung für Groß und Klein ein. Ob Tiere und Pflanzen am Pfahl, ein Einblick in die Burggeschichte oder die erdgeschichtliche Entstehung des Pfahlgesteins – das kann man dabei kennen lernen. So lautet der Titel der Wanderung „Von Pfahlheide, Pfahlfelsen und -wäldern“. Die Veranstaltung dauert ca. 2 Stunden. Nach dem Motto „Der Natur auf der Spur“ kann im gemeinsamen Wandern die Schönheit der Pfahlnatur erlebt werden. „Der Pfahl – ein mit Quarz und Pfahlschiefer gefüllter „Riss“ im Gebirgsgrund des Bayerischen Waldes – ist ein einmaliges Kunstwerk der Natur“ so Matthias Rohrbacher, der als „Pfahlbetreuer“ des Naturparks die Wanderung führt: „Auf den weissen Felsformationen, auf denen die Burg ruht, erreicht der Pfahl mit 753 m N.N. seinen höchsten Punkt.“ Der Burgturm gewährt einen wunderbaren Rundblick auf die Höhenzüge des Vorderen und Inneren Bayerischen Waldes.

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Familienwanderung auf den Großen Arber

„Der Arber für Groß und Klein“, so lautet der Titel einer Veranstaltung, die von den Naturparken Bayer. Wald und Oberer Bayer. Wald am Sonntag, den 21.07.02 angebotenen wird. Schutzgebietsbetreuerin Caroline Stautner vom Naturpark Oberer Bayer. Wald e.V. begleitet diese, speziell für Familien ausgerichtete Wanderung. Treffpunkt ist um 10.00 Uhr am Brennesparkplatz. Die ca. 3 stündige Veranstaltung endet am Arberschutzhaus. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Denken Sie an festes Schuhwerk und ans Mitnehmen einer Brotzeit! Anmelden können Sie sich bis spätestens Freitag, den 20.07.2002 um 12 00 Uhr unter der Telefonnummer 09922/802480.

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Naturpark an Ilz unterwegs Besonderheiten der Flusslandschaft 2002

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2002 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. eine naturkundlich – landschaftskulturelle Exkursion an die Ilz im Gemeindegebiet von Ringelai im Landkreis Freyung - Grafenau an. Treffpunkt ist am Freitag, 19.07.2002 um 15:00 Uhr in Ringelai am Parkplatz gegenüber des Hotels Gros. Von dort geht es noch ein kurzes Stück mit Fahrgemeinschaften weiter. Otto Lendner aus Ringelai wird die Exkursion leiten. Die Ilz ist Flusslandschaft des Jahres 2002. Die wertvollsten Teile wurden unter Naturschutz gestellt. Die Veranstaltung will verschiedene Nutzungsepochen beleuchten und deren Einflüsse auf die Qualitäten dieser Fließgewässer erkunden. Die kleine Wanderung führt entlang eines ehemalig reich besetzen Flussperlmuschelbaches aufwärts bis zu einem Quellgrund. Dort liegt auch eine der letzten intakten Wässerwiesen, die in dieser Gegend noch erhalten geblieben ist. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt und dauert etwa zwei Stunden. Wetterfeste Kleidung und gutes Schuhwerk sind erforderlich. Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Raritäten der Bergwiesen Naturpark – Exkursion mit Gerhard Nagl

Die Naturpark – Exkursion auf der Rusel mit dem Referenten Gerhard Nagl aus Deggendorf widmete sich der Lebewelt der Bergwiesen. Die Bergwiesen des Bayerischen Waldes sind gleichermaßen wie die Augen im Gesicht eines Menschen. Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. widmete deshalb diesem gefährdeten und bedrohten Lebensräumen eine eigene Veranstaltung. In dem Maße, wie es der Landwirtschaft durch steigenden Konkurrenzdruck schlechter geht, werden Bergwiesen entweder mitintensiviert zur Ertragssteigerung oder werden als nicht mehr brauchbar aufgeforstet. Wer kennt sie nicht, die typischen, bunten, artenreichen Blumenwiesen, die oft von natürlichen Steinmauern oder Lesesteinwällen bzw. niederen Hecken eingesäumt werden. In diesen artenreichen, bunten Wiesen kommen zum Beispiel so seltene Heuschreckenarten wie der Warzenbeißer vor. Er ist sehr groß hat mit die kräftigsten Hinterschenkel aller Heuhüpfer. Er frisst Insekten und angeblich wurde sein Verdauungssaft früher zum abbeißen von Warzen verwendet. Fast alle Heuschreckenarten kann man an ihren Gesängen erkennen. Der Gesang des Warzenbeißers, speziell des Männchens, ähnelt teilweise einer Nähmaschine. Bei den Ameisen findet man die allermeisten Arten, gerade die Wiesenameisen ganz vorne auf den roten Listen. Etwa 100 Ameisenarten sind nach neuesten Forschungen in Deutschland bekannt. Ein buntes Sortiment an Pflanzenarten stellte Gerhard Nagl auf dem etwa dreistündigen Rundgang vor. Ob Thymian oder Schafgarbe, ob Rotschwingel oder Straußgras bis hin zu Moosen oder Becherflechten reichte die Bandbreite. Es ist überhaupt keine Schwierigkeit auf Bergwiesen 50, 60 und mehr Pflanzenarten vorzustellen. Die trockenen Wiesenränder oder auch Waldränder tragen ganz andere Arten wie feuchte Gräben oder angehende Moorbereiche. Die ganze Bandbreite bis hin zu Wollgras und Arnika kommt noch vor. Wer beispielsweise auf seltene und geschützte Arten in seinem Garten nicht verzichten will, kann diese problemlos bei speziellen Gärtnereien erwerben. Verboten ist es jedoch diese in freier Natur abzupflücken. Von den Tierarten entdeckte man interessante Laufkäfer und Eidechsen und eine Reihe von Schmetterlingen, die häufig an ganz besondere Situationen bzw. Pflanzen angepasst sind. Da gibt es beispielsweise den Ameisenwiesenknopfbläuling, der an den großen Wiesenknopf angepasst ist. Die Fläche darf aber beispielsweise mehrere Jahre hintereinander nicht gemäht sein, denn die Larve entwickelt sich im Blütenköpfchen des Wiesenknopfs, sie lässt sich dann von den Ameisen ins Nest tragen und wird sozusagen als „blinder Passagier“ überwintert. Erst danach geht es wieder ans Tageslicht und der Schmetterling aus der Reihe der Bläulinge erblickt das Tageslicht. Leider kennen die heutigen Bewirtschaftungsmethoden häufig nur noch Extreme. Da liegen zum Einen wertvolle Naturschutzflächen da, die nicht mehr genutzt werden und dadurch verbuschen und zuwachsen, womit ein Verschwinden verschiedener Arten einhergeht. Einige Meter daneben wird aber in einer sehr intensiven Freizeitnutzung, wie z.B. auf dem Golfplatzgelände alle Tage die Fläche gemäht und gedüngt und bewässert um einen nur Zentimeter kurzen Einheitsgrasschnitt am Leben zu halten. Die artenreiche Bergwiese, die zig Blumenarten und Hunderte von Lebewesen beherbergt kann aber nur durch eine extensive ein- oder zweimalige Nutzung pro Jahr oder in einer Abfolge von zwei bis drei Jahren erhalten werden. Es ist eine schwierige Herausforderung für Gesellschaft und Politik nicht Kleinstflächen zu Museumszwecken zu erhalten, sondern die typischen Lebensräume des Bayerischen Waldes, die über Jahrhunderte genutzten Bergwiesen mit einem Sortiment von Hilfsprogrammen und vernünftiger Bewirtschaftung der Nachwelt weiterzugeben. Nach einem abwechslungsreichen Rundweg und interessanten Informationen von Gerhard Nagl, schloss Hartwig Löfflmann die Veranstaltung auf der Rusel.

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Commerzbank-Praktikanten beim Naturpark Raus aus dem Schulalltag – rein in die Natur

Im Naturpark Bayerischer Wald sind auch in diesem Jahr wieder Commerzbank-Praktikanten in Sachen Bildungsarbeit tätig. Seit nunmehr 13 Jahren finanziert die Commerzbank in Zusammenarbeit mit Europarc-Deutschland das Ökosponsoring-Projekt „Praktikum für die Umwelt“. Drei dieser Praktikumstellen wurden in diesem Jahr an den Naturpark Bayerischer Wald e.V. vergeben. Seit Anfang Mai arbeiten Claudia Schöner aus Herzogenaurach, Lehramtsstudentin für Geographie und Anglistik, sowie Erik Schmitz aus Trier, Student der Angewandten Physischen Geographie, im neuen Naturparkhaus in Zwiesel. Unter Anleitung organisieren und gestalten sie Projekttage mit den Themenschwerpunkten Wald, Wasser und Wiese für die Schulen aus dem Naturparkgebiet. Am vergangenen Freitag drehte sich z.B. für die Schüler der Klassen 3a und 3b der Grundschule Ringelai alles um das Thema Wasser. Nach einer kurzen Einführung über Wasserkreislauf und die Bedeutung von Wasser für den Menschen untersuchten die Kinder begeistert „mit allen Sinnen“ das Wasser und es blieb kein Fuß mehr trocken. Neben Gewässertiefe, Temperatur und pH-Wert erforschten sie auch Pflanzen- und Tierwelt an und in der Wolfsteiner Ohe. Spätestens bei der Suche nach kleinen Wassertieren waren selbst die zurückhaltendsten Schüler mit großem Eifer bei der Sache (Foto). Bleibt zu hoffen, dass die Commerzbank Ihr Ökosponsoring-Projekt auch in den nächsten Jahren fortsetzt und so noch vielen Schulklassen im Naturparkgebiet einen so spannenden Vormittag ermöglicht! Infos zum Praktikum oder den Projekttagen gibt es unter Tel.: 09922-802480 beim Naturpark Bayer. Wald e.V. oder im Internet unter www.naturpark-bayer-wald.de.

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