Öffnung und Demokratisierung Böhmens
Im Prager Frühling (1968) wurden Öffnung und Reform der kommunistischen Partei (Demokratisierung) diskutiert. Nach dem gewaltsamen Ende der Freiheitsbewegung durch den Einmarsch der Roten Armee in Prag "normalisierten sich die Verhältnisse" jedoch rasch wieder unter sowjetischer Kontrolle. Die Krise des Jahres 1989 wurde von zahlreichen Strömungen vorbereitet, die gemeinsam die politische Führung untergruben (z.B. die "Charta 77" und ihre Forderungen nach Meinungsfreiheit). Die Situation eskalierte im Zusammenhang mit der sowjetischen "perestrojka", der Massenflucht aus der DDR über Ungarn und der spontanen Solidarität der tschechischen Bevölkerung beim Zusammenbruch der Kommunistischen Partei. Als Václav Havel im Dezember 1989 zum Staatspräsidenten gewählt wurde, gewannen in der "Samtenen Revolution" (tschech.: "nežná revoluce") am Westen orientierte sozial-politische Strukturen die Oberhand in der Tschechoslowakei. Nationalistische Bestrebungen in der Slowakei führen schließlich im Januar 1993 zur offiziellen Trennung beider Landesteile in eine Tschechische (CR) und eine Slowakische Republik (SR).