Böhmen nach dem zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tschechoslowakei unter kommunistischem Einfluss wieder hergestellt. Der endgültige Wandel vom bürgerlich-demokratischen Staat zur Volksdemokratie vollzog sich aber erst mit dem Wahlsieg der Kommunistischen Partei 1948. Unmittelbar nach Kriegsende begann die gewaltsame, seit 1946 organisierte Vertreibung (tschech.: "odsun" = "Abschiebung") von über drei Millionen Deutschen. In den Folgejahren gingen die meisten Industriebetriebe in Staatsbesitz über und die Landwirtschaft wurde kollektiviert. Nicht-kommunistische Parteien waren in den Verfassungen von 1948 und 1960 nominell verankert, nach sowjetischem Vorbild lag die Staatsmacht jedoch allein in der Hand der Kommunistischen Partei. Die Verfassung von 1960 gab der CSR den Namen einer "Sozialistischen Republik" CSSR. Der Beitritt der Tschechoslowakei zum Warschauer Pakt im Jahr 1955 beendete formal die Selbständigkeit des zuvor bereits nach dem Muster der Roten Armee organisierten Militärs.