Anerkennung: Sternenpark Bayerischer Wald
Zwiesel, Bayerischer Wald.
Der „Naturpark Bayerischer Wald“ und der „Nationalpark Bayerischer Wald“ wurden durch die Dark Sky International (DSI) als internationaler Sternenpark ausgezeichnet. Mit dem Bayerischen Wald entsteht nun, neben der Rhön und der Winkelmoosalm, der dritte Sternenpark in Bayern: " Der Sternenpark Bayerischer Wald". In den letzten Jahren hat sich der Naturpark in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Nationalpark mit unermüdlichem Streben um diese Auszeichnung bemüht. Mit dem Wissen darum, dass es sich hier um eine der wenigen Regionen in Mitteleuropa handelt, in denen noch eine echte, natürliche Nachtdunkelheit herrscht und diese so gut wie möglich bewahrt werden muss.
Der Innere Bayerische Wald im Süd-Osten Deutschlands zeichnet sich durch seine großen Waldflächen, die darin liegenden Bergmähwiesen und einer immer noch stark gelebten Naturverbundenheit der Menschen aus. Im Inneren Teil ist das Gebiet teilweise noch bis zu 90 % bewaldet. Als Teil des größten geschlossenen Waldgebietes in Mitteleuropa ist der Bayerische Wald für den Natur- und Landschaftsschutz von überragender Bedeutung. Für diesen Schutz setzt sich der „Naturpark Bayerischer Wald“ seit 1967 und der „Nationalpark Bayerischer Wald“ seit 1970 ein. Die gegebenen Bedingungen und die Bemühungen dieser Institutionen ermöglichten einen langen Erhalt der Nachtdunkelheit. Jedoch wird diese in Mitteleuropa immer weniger und macht auch nicht vor dem Bayerischen Wald halt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, bemüht sich der „Naturpark Bayerischer Wald“ bereits seit 2017 um den Erhalt des natürlichen Nachthimmels und um die Bekämpfung der Lichtverschmutzung. Durch seinen naturnahen Charakter hat das Gebiet des „Sternenparks Bayerischer Wald“ bereits jetzt eine internationale Bekanntheit als Urlaubsgebiet. Jedes Jahr suchen in der Region tausende Besucher Erholung und Nähe zur Natur. Das Gebiet des Sternenparks wird eine Fläche von ca. 94.000 Hektar in insgesamt 20 Gemeinden mit ca. 62.000 Einwohner umfassen.
Um die Ziele der Bewahrung des Nachthimmels verstärkt verfolgen zu können, lies sich der Naturpark zwei aufeinanderfolgende Projekte über INTERREG fördern. Zunächst betreute Johannes Matt das erste Projekt, welches auf Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung ausgerichtet war, in Teilzeit. Dann wurde mit Dr. Julia Freund eine halbe Personalstelle zur Realisierung des Sternenparkprojektes und dessen Anerkennung bei der DSI geschaffen. In einem ersten Schritt konnten 20 Gemeinden im Inneren Bayerischen Wald vom Arber bis zum Dreisessel dafür gewonnen werden, sich zu verpflichten, ihre öffentliche Straßenbeleuchtung im Lauf der Zeit entsprechend anzupassen. Dazu waren die jeweiligen Gemeinderatsbeschlüsse notwendig. Der Naturpark-Geschäftsführer Hartwig Löfflmann verwendete viel Zeit darauf, den Prozess zu koordinieren und auch mit den Energieversorgern die nötigen Abstimmungen herzustellen. Das Projekt hat der „Naturpark Bayerischer Wald“ in enger Abstimmung mit dem benachbarten „Nationalpark Bayerischer Wald“ durchgeführt. Das unbesiedelte Nationalparkgebiet stellt den größten Teil der Kernzone des Sternenparks, umgeben von der geforderten Pufferzone. Mit einem Messnetz von derzeit etwa 50 Punkten, die über das ganze Gebiet verteilt liegen, wurde und wird die Qualität des dunklen Nachthimmels dokumentiert.
„Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ist es wichtig, auch möglichst viele Privatpersonen zu sensibilisieren“, so Hartwig Löfflmann, denn ungewollt und oft völlig gedankenlos werden ungeeignete Leuchten aufgestellt, die den dunklen Nachthimmel stören. „Falsch positionierte Leuchten mit zu hohen Anteilen an blauem Licht stören nicht nur die Nachtruhe des Menschen, sondern beeinflussen auch die Tier- und Pflanzenwelt negativ.“, fügt die langjährige Projektmitarbeiterin Dr. Julia Freund hinzu. Der 1. Vorsitzende des Naturparks Bayer. Wald, Georg Bauer meint: „Wir freuen uns ganz außerordentlich, dass die Anerkennung nun geklappt hat. Die guten Beobachtungsbedingungen am nächtlichen Sternenhimmel haben touristisch einen hohen Wert. Gerade auch in einer Zeit, in welcher der Wintersport in der Region mit Problemen kämpfen muss, bietet sich hier touristisch eine vielversprechende Alternative“.
„Beim Schutz unserer Umwelt werden wir nun dreidimensional“, sagt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Ich freue mich sehr, dass unser Nationalpark gemeinsam mit dem Naturpark nun offiziell als Sternenpark ausgezeichnet wurde.“ Im Nationalpark stehe nicht nur der Schutz der natürlichen Dynamiken in den Wäldern im Mittelpunkt. „Uns ist es auch ein Anliegen, Dunkelheit bestmöglich zuzulassen.“ Dies sei für eine Vielzahl von Tierarten, die nachtaktiv oder auf Dunkelheit angewiesen sind, entscheidend, um ihre natürlichen Lebensräume zu erhalten. „Mit der Auszeichnung zum Sternenpark wird diesem Engagement nun Rechnung getragen.“
Die Nationalparkverwaltung hat in den vergangenen Jahren die Lampen der Einrichtungen, die in der Sternenpark-Kernzone liegen, überprüft und durch Leuchtmittel ersetzt, die Lichtverschmutzung reduzieren und die nächtliche Dunkelheit bewahren. „Diese Auszeichnung ist nicht nur ein Gewinn für unser Schutzgebiet und die darin lebenden Arten, sondern auch für die gesamte Region, da sie das Interesse an nachhaltigem Tourismus und Naturerlebnissen fördert.“
Koordiniert werden die Aktivitäten vom Sonnenhaus in Zwiesel aus, dem Geschäftsstellensitz des Naturparks Bayerischer Wald. Das Ziel der Sternenparkanerkennung besteht darin, noch mehr Leute zu sensibilisieren, den dunklen Nachthimmel zu erhalten und zu verbessern. Hierzu wird es jährliche Veranstaltungen zum Thema Lichtverschmutzung und wie man sie vermeiden kann, geben. Diese zielen sowohl auf Privatpersonen, als auch auf Gemeinden und Firmen ab. Letztere sollen auch individuell beraten werden, welche Maßnahmen in ihrem Fall möglich und nötig wären, um die Lichtverschmutzung einzudämmen. Neben dieser beratenden Tätigkeit wird es auch Veranstaltungen, wie Sternenführungen, Mondbeobachtungen, Sternschnuppen-Beobachtungen und Vieles mehr geben, um den Menschen die Besonderheiten eines unberührten Nachthimmels näher zu bringen. Damit kann auch dem Naturtourismus in der Naturpark- und Nationalparkregion ein weiterer Mosaikstein hinzugefügt werden.
Über das International „Dark Sky Places Program“: Das 2001 gegründete International Dark Sky Places Program ist ein nicht-regulatorisches und freiwilliges Programm, das Gemeinden, Parks und Schutzgebiete auf der ganzen Welt dazu ermutigt, dunkle Orte durch wirksame Beleuchtungsrichtlinien, umweltverträgliche Außenbeleuchtung und öffentliche Aufklärung zu erhalten und zu schützen. Wenn künstliches Licht wahllos eingesetzt wird, kann es Ökosysteme stören, die menschliche Gesundheit beeinträchtigen, Geld und Energie verschwenden, zum Klimawandel beitragen und unsere Sicht und Verbindung zum Universum blockieren. Der „Bavarian Forest Dark Sky Park - The Star Forest“ reiht sich nun in die Liste von mehr als 230 Orten ein, die eine starke kommunale Unterstützung für die Befürwortung des dunklen Himmels gezeigt haben und sich bemühen, die Nacht vor Lichtverschmutzung zu schützen. Weitere Informationen finden Sie unter https://darksky.org/what-we-do/international-dark-sky-places/.
Über DarkSky International: DarkSky hat es sich zur Aufgabe gemacht, die nächtliche Umwelt und unser Erbe des dunklen Himmels durch umweltverträgliche Außenbeleuchtung zu erhalten und zu schützen. Erfahren Sie mehr unter darksky.org.
Mehr Infos zum Sternenpark Bayerischer Wald unter: sternenpark.naturpark-bayer-wald.de
Das wilde Perlbachtal
Mitterfels. Montag, 14.07.25, 16 Uhr.
Ein Tag in der Natur im ursprünglichen Sinn ist in dem vom Menschen seit Jahrhunderten geprägten Bayerischen Wald kaum möglich. Vollkommen unbeeinflusste Gebiete sind hier schwer zu finden. Das, was wir heute als Naturlandschaft wahrnehmen, sind im Grunde vom Menschen geprägte Kulturlandschaften. Lediglich kleine Inseln, die durch ihre Standortfaktoren keine Nutzung zulassen, bergen heute noch etwas wilde Natur. Begleiten Sie die Naturpark Rangerin auf dieser naturkundlichen Führung am Montag, den 14.07.25 um 16 Uhr und erfahren Sie mehr über die Auswirkungen des Menschen auf die ehemals vorherrschende Wildnis des Bayerischen Waldes.
Treffpunkt ist der Vorplatz der Kirche Sankt Georg in Mitterfels um 16 Uhr. Wir bitten um eine Anmeldung bis Sonntag, den 13.07.25, um 12 Uhr unter 09922 80 24 80. Bitte beachten Sie, dass es auf der Route steile Passagen gibt und eine gewisse Trittsicherheit vorausgesetzt wird.
„Grenzgänge“ des Naturparkes Bayerischer Wald
Zwiesel. Auf einer kostenlosen, geführten Wanderung kann am 13.07.2025 um 10.00 Uhr, ausgehend vom Grenzbahnhof in Bayerisch Eisenstein aus, die bewegte Kulturgeschichte des bayerisch böhmischen Grenzraumes entdeckt und erfahren werden. Sie ist Auftakt der Reihe „Grenzgänge“ der Naturpark-Umweltstation Bayerisch Eisenstein.
Machen Sie sich unter dem Motto „Grenzenlos.Natur&Geschichte.Erleben“ auf die Spuren von Glasmachern, Schmugglern und Grenzern. Bei wechselnden Zielen werden die einzigartige Natur und die wechselvolle Geschichte des Böhmerwaldes beiderseits der Grenze erwandert. Neu: Wir fahren ein kleines Stück mit dem Zug über die Grenze und wandern von dort zurück zum Grenzbahnhof.
Treffpunkt für die Führung ist die Infotheke des Grenzbahnhofes in Bayerisch Eisenstein. Dauer der Veranstaltung ist ca. 3 – 4 Stunden. Gutes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung sind Voraussetzung für die Teilnahme an der Wanderung. Die Teilnehmer werden gebeten für die Zugstrecke tschechische Kronen im Wert von ca. 2-3,- Euro mitzunehmen.
Um Anmeldung wird gebeten und diese ist bis zum Freitag, 11.07.2025 um 12 Uhr unter der 09922 802480 möglich. Die Veranstaltung findet unter der Leitung des Natur- und Landschaftsführers Bernd Sutor statt.

Sagenwanderung „Das grüne Waldglas“
Zwiesel. Auf einer geführten Familien-Wanderung kann am 15.07.2025 um 9.30 Uhr die Natur-Sage „Das Grüne Waldglas“ im Rabensteiner Wald für etwa 2 Stunden erlebt werden.
Mit der Natur- und Umweltpädagogin Christina Frank die Naturpark-Wälder am Fuße des Hennenkobels aus einem sagenhaften Blickwinkel erleben. Verwoben sind die Natur- und Kulturlandschaft in den Märchen und Sagen des Bayerischen Waldes. Spielen und erleben Sie mit Ihrer ganzen Familie die Tiefe der Geschichte anhand von Märchenfiguren, die Sie in die Zeit vor unserer entführen: Die Glasgeschichte des Bayerischen Waldes wird lebendig und so manche Natur-Schönheit eröffnet sich.
Wer an der Führung teilnehmen möchte, ist mit festem Schuhwerk und dem Wetter angepasster Kleidung gut beraten. Die Strecke ist nicht kinderwagentauglich, aber es wird nur ein geringer Höhenunterschied zurückgelegt.
Treffpunkt ist der Kaisersteig Parkplatz in Rabenstein. Anmeldung erfolgt bis jeweils am Vortag 12 Uhr unter der 09922 802480. Referentin ist die Naturpark Mitarbeiterin Christina Frank.
„Das grüne Waldglas“ kann außerdem am Dienstag, den 05.08.2025 nochmal erlebt werden.
Text wurde verfasst von: Christina Frank
Unterwegs zu Kröten und Molchen
Frauenau. In den vergangenen Jahren wurde schon öfters über die Krötenaufstiegshilfen in der Trinkwassertalsperre Frauenau berichtet. Wasserwirtschaftsamt, Landratsamt, Nationalpark und Naturpark arbeiten hier Hand in Hand zusammen, damit der kleine Krötennachwuchs unbeschadet von der Talsperre aus in den anliegenden Wald wandern kann. Für den hohen Randstein wurden kleine Keile gebaut, welche die Amphibien nutzen können.
Der Junior Ranger e.V. hat dieses Jahr neue Aufstiegshilfen gebaut. Bei einer Exkursion am vergangenen Samstag konnten die Kinder zusammen mit Naturpark-Rangerin Samantha Biebl und Nationalpark-Rangerin Kristin Biebl die Talsperre erkunden. Mit dabei war auch der Jugendvertreter des Junior Ranger e.V. Simon Probst. Den Kindern wurde allerlei Wissenswertes über unsere heimischen Amphibien beigebracht.
Sogar der Laich der Amphibien unterscheidet sich. Frösche Laichen in Ballen ab und Kröten produzieren Laichschnüre. In der Talsperre selbst laichen eher die Kröten ab. Ihre Kaulquappen sind ungenießbar und weniger interessant für Fische. Der Grasfrosch hingegen findet sich in den Gräben rund um das Sammelbecken. Dessen Kaulquappen kommen mit Fischbesatz nicht klar.
Kleine Hüpferlinge konnten die Kinder bei der Exkursion leider nicht betrachten. Den Grund konnte Rangerin Samantha auch nennen: Wenig Schnee im Frühjahr und andere Niederschlagsverteilung führten zu weniger Wasser in der Talsperre - auch wanderten die Tiere durch die Trockenheit erst später. Da der Wasserstand noch weiter fiel, vertrockneten viele der Laichschnüre am Ufer. Trotzdem hat das Wasserwirtschaftsamt die Aufstiegshilfen angebracht, um auf Nummer sicher zu gehen.
Ein kleiner Trost: In einigen der Seigen konnten Molche entdeckt werden. Gemeinsam mit den Rangerinnen wurden die Tiere als Bergmolche bestimmt.
Nach gut 4 Stunden war der Exkurs um die Talsperre beendet und die Teilnehmer konnten mit mehr Fachwissen über unsere heimische Amphibienwelt heimgehen.
Wanderung: Nachhaltigkeit in der Stadt
Waldkirchen.
Die Stadt Waldkirchen und die Naturpark-Umweltstation Waldkirchen bieten am Freitag, den 11.07.2025 einen geführten Rundgang durch Waldkirchen zum Thema Nachhaltigkeit in der Stadt an. Geleitet wird die Führung vom 1. Bürgermeister der Stadt Waldkirchen Heinz Pollak und Johannes Matt von der Naturpark-Umweltstation Waldkirchen. Dabei werden Maßnahmen vorgestellt, die Waldkirchen nachhaltiger werden lassen. Da die Tour im Rahmen des Projekts „17 Ziele – Mehr als 17 Möglichkeiten die Welt zu ändern“ der Umweltstation Waldkirchen veranstaltet wird, wird zudem das UN-Ziel „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ vorgestellt.
Treffpunkt ist um 16.00 Uhr am Severin-Freund-Platz beim Stadtpark Waldkirchen. Der Rundgang dauert etwa 2 Stunden und ist kostenlos. Eine Anmeldung ist bis Donnerstag, 10.07.2025 um 12 Uhr bei Ti Waldkirchen, unter Tel.: 08581 19433 erforderlich.
Das Projekt „17 Ziele“ der Naturpark-Umweltstation Waldkirchen findet im Rahmen „Umweltbildung.Bayern“ der vom Bayerischen Staatsministerium geförderten Projekte der Bildung für Nachhaltige Entwicklung statt.
Fledermäuse und Nachfalter am Silberberg
Bodenmais. Schwül war es letzten Freitag, als sich einige Personen auf dem Parkplatz der Silberbergbahn einfanden. Eingeladen hatten der Naturpark und die LBV-Kreisgruppe Regen. Peter Lichtmannecker und Dr. Rudolf Ritt, Schmetterlingsenthusiasten und Lepidopterologen der ersten Stunde und die Naturpark-Rangerin Samantha Biebl als Fledermausexpertin waren zur Leitung der Exkursion vor Ort. Mit im Gepäck hatten sie viele Präparate und Anschauungsmaterial.
Nach einem kleinen einführenden Vortrag zu Nachtfaltern und Fledermäusen ging es auch gleich hoch auf den Silberberg und dessen Mittelstation. Hier gab es durch die Naturpark-Rangerin Samantha Biebl einen kleinen Einblick in den Bergbau und die Geologie und die Fledermäuse im Bergwerk. Weiter ging es dann zum Stollensystem „Ausgebrannter Ort“. Es entstand zu Zeiten, in denen es noch kein Dynamit gab. Um den harten Fels bearbeiten zu können. Deshalb wurde der Fels zuerst mit Feuer erhitzt und dann in heißem Zustand mit kaltem Wasser übergossen. Diese Temperaturunterschiede führten zu Spannungen und Rissen im Gestein, was eine Bearbeitung erleichterte. Schon auf dem Weg zum ausgebrannten Ort fanden sich spannende Insekten. Ein kleiner Pappelblattroller bestach mit seinem metallisch roten Glanz. Den Namen trägt das kleine Insekt nicht umsonst, rollt es doch aus Blättern kleine, zigarrenförmige Bruthöhlen.
Da es bereits dämmerte, konnte mit Fledermaus-Detektoren gearbeitet werden. Diese Geräte machen die für uns nicht mehr hörbaren Rufe der Fledermäuse zu Frequenzen, die wir hören. Die erste Fledermaus ließ auch nicht lange auf sich warten. Eine kleine Zwergfledermaus zog ihre Runden über den Heidelbeeren und Sträuchern des Silberberges, stets auf der Suche nach Nahrung.
Nach einiger Zeit der Fledermaussuche ging es weiter zum Schmetterlingsteil des Abends. Peter Lichtmannecker hatte sein Equipment aufgebaut, eine Art Turm, in dessen Inneren sich eine Lichtquelle befindet. Licht und Nachtfalter? Diesen Effekt kennt sicher jeder. Die Tiere flattern zum Licht und bleiben in diesem Fall aber auf der feinmaschigen Gaze sitzen. Das ist ideal, um sie zu betrachten und bestimmen zu können. Lange blieben die Teilnehmer und betrachteten die Insekten. Nicht nur Schmetterlinge zeigten sich: Dungkäfer, Waldschaben und Blatthornkäfer fanden das Ganze auch sehr spannend. Zu später Stunde fingen auch die Glühwürmchen überall herum im Wald an zu leuchten. Glühwürmchen sind ein stummes Mahnmal, denn sie verschwinden langsam um uns herum. Lebensraumzerstörung, Lichtverschmutzung und Pestizide lassen unter anderem die kleinen leuchtenden Käfer langsam immer weniger werden. Veranstaltungen wie diese sollen einen kleinen Anstoß geben, unsere Natur wieder stärker zu betrachten und unser Handeln zu überdenken.
Da der Abend ein Open-End hatte, konnte im Anschluss auch noch das Sonnwendfeuer am Gipfel besucht werden. Die Veranstalter blieben bis halb 1 Uhr morgens und erfreuten sich beim Rückweg noch an kleinen Waldkauzjungen, die im umliegenden Wald riefen.
Wer die Schmetterlinge nochmal ganz nahe betrachten will, kann sich im Haus zur Wildnis in Ludwigsthal eine Fotoausstellung ansehen. Die Autoren Peter Lichtmannecker und Dr. Rudolf Ritt zeigen die Schmetterlinge des Bayerischen Waldes, insbesondere des Nationalparks Bayerischer Wald. Zusammen mit Ernst Lohberger, Michael Kratochwill, Herbert Hofmann, dem bereits verstorbenen Ludwig Weigert und Dr. Andreas Segerer haben sie ein Buch zu diesem Thema verfasst.
Sagenwanderung „Der Schatz im Arbersee“
Zwiesel. Auf einer geführten Familien-Wanderung kann am 08.07.2025 um 10.45 Uhr die Natur-Sage „Der Schatz im Arbersee“ für etwa 3 Stunden erlebt werden.
Mit der Natur- und Umweltpädagogin Christina Frank die Naturpark-Wälder um den Großen Arbersee aus einem sagenhaften Blickwinkel erleben. Verwoben sind die Natur- und Kulturlandschaft in den Märchen und Sagen des Bayerischen Waldes. Spielen und erleben Sie mit Ihrer ganzen Familie die Tiefe der Geschichte anhand von Märchenfiguren, die Sie in die Zeit vor unserer entführen: Die Kulturgeschichte des Bayerischen Waldes wird lebendig und so manche Natur-Schönheit eröffnet sich.
Wer an der Führung teilnehmen möchte, ist mit festem Schuhwerk und dem Wetter angepasster Kleidung gut beraten. Die Strecke ist nicht kinderwagentauglich, aber es wird nur ein geringer Höhenunterschied zurückgelegt.
Treffpunkt ist am Arberseehaus vor dem Großen Arbersee. Anmeldung kann man sich bis jeweils am Vortag 12 Uhr unter der 09925 902430. Referentin ist die Naturpark Mitarbeiterin Christina Frank.
„Der Schatz im Arbersee“ kann außerdem am Dienstag, den 09.09. nochmal erlebt werden.
Naturpark tagt
Röhrnbach.
Am Dienstag, 15.07.2025 um 14:00 Uhr findet die Jahreshauptversammlung des Naturpark Bayerischer Wald e.V. in Röhrnbach statt. Zur Mitgliederversammlung in der Josef-Eder-Halle treffen sich die Vertreter von 89 Gemeinden aus den vier Landkreisen Regen, Freyung-Grafenau, Straubing-Bogen und Deggendorf, sowie alle Privatmitglieder und Verbände und Vereine. Vor 58 Jahren wurde der Verein gegründet, eingeladen wird zur 57. Versammlung.
Die Tagesordnung für die Jahreshauptversammlung umfasst die üblichen Regularien Die Einladung geht nicht nur an Vereinsmitglieder, sondern auch an alle Interessierten, sowie an alle Pressevertreter. Die Versammlung wird etwa zwei Stunden in Anspruch nehmen. Vorgestellt werden aktuelle Projekte und die derzeit gültigen Förderbedingungen. Auch der fachliche Austausch wird nicht zu kurz kommen. Wer Fördermitglied beim Naturparkverein werden möchte, kann dies für 22 Euro im Jahr machen. Der Aktuelle Newsletter des Verbands Deutscher Naturparke stellt den Naturpark Bayerischer Wald vor.
Über 100 Naturparke kümmern sich in Deutschland um den Erhalt bäuerlich geprägter Kulturlandschaften. Der Mehrwert durch Deutschlands Naturparke erreicht dreistellige Millionenbeträge jährlich. Es steht fest, dass Naturparke auf dem Sektor der Großschutzgebiete neben den Nationalparken und Biosphärenreservaten, die flächenmäßig oft nur sehr kleine Landschaftsausschnitte modellhaft schützen können, mit ihrem Anteil von einem Drittel der Landesfläche die zentrale Rolle einnehmen.
Spielerische Entdeckertour in der Saußbachklamm
Waldkirchen.
Die Naturpark-Umweltstation Waldkirchen lädt zusammen mit Kukids vom HNKKJ Kinder ab 6 Jahre am Samstag, den 12.07.2025 zu einer Entdeckertour entlang des wilden Saußbachs ein. Dabei wird versucht, folgende Fragen zu lösen. Wo ist der Tüpfelfarn zu finden? Was lebt alles im Bachbett? Und wer baut das schnellste Naturboot? Bei dieser Wanderung kommen neben naturkundlichen Informationen Spiel und Spaß nicht zu kurz.
Geleitet wird das Programm von Johannes Matt von der Naturpark-Umweltstation Waldkirchen. Treffpunkt ist um 14.00 Uhr am Wanderparkplatz Saußmühle. Die Tour dauert etwa 2,5 Stunden und ist kostenlos. Die Wanderung wird an der Eisdiele Tiziano enden. Eine Anmeldung ist bis Freitag, 11.07.2025 um 12 Uhr bei Johannes Matt unter Tel.: 0171 361 0115 erforderlich.
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