Textilindustrie im Mühlviertel

Der älteste und bedeutendste Industriezweig im Mühlviertel ist die Textilproduktion, die auf den seit dem Mittelalter betriebenen Flachsanbau zurückgeht. Die Blütezeit der Leinenerzeugung beginnt im 16. Jahrhundert im westlichen Mühlviertel, das vom Salz- und Eisenhandel nach Böhmen weitgehend abgeschnitten war. Für den Aufschwung günstig waren die geringen Einkommensmöglichkeiten in der Landwirtschaft, der gute Absatzmarkt und das große Arbeitskräfteangebot in der Heimweberei. Die Textilverarbeitung, die ursprünglich im gesamten Mühlviertel verbreitet war, konzentrierte sich mit der Zeit auf den Raum Helfenberg-Haslach, wo 1833 und 1843 Leinwandfabriken gegründet wurden. Im Mühlviertel floriert die Textilbranche auch heute noch punktuell, so z.B. in Haslach (Textilfachschule). Das Weberhandwerk und die Textilerzeugung werden als Touristenattraktion vermarktet ("Mühlvierteler Weberstraße"), bestimmen die Beschäftigungsstruktur der Region aber schon lange nicht mehr.