Reisigbinden - © Bruno MooserHeimarbeiter im Winter und Saisonarbeit im Sommer

Neben der Landwirtschaft und der Arbeit in den herrschaftlichen Wäldern wurde als Zuerwerb und örtlich auch als Haupterwerb Hausindustrie betrieben. Die Produktpalette reichte von Schnitz- und Drechselwaren (Dachschindeln, Spanschachteln, Holzschuhe) über Korbflechtereien, Stickereien und Webereien (Flachs) bis zu Hinterglasbildern (Außergefild).

Junger Mann in der Stube an der Heinzelbank - © Freilichtmuseum FinsterauAuch wenn die Landwirtschaft im Winter ruhte, betrieben die Waldbewohner Heimarbeit.

Im Sommer wanderten große Teile der Bevölkerung als Erntehelfer in die benachbarten agrarischen Gunsträume. Im Gäuboden und der Hallertau ("Hopfenzupfen") verdingten sich Saisonarbeiter aus dem nördlichen Teil des Waldgebietes. In der Steiermark und Niederösterreich waren Arbeiter aus dem südlichen Šumavagebiet anzutreffen. Solche Wanderungen waren bis in die Nachkriegszeit üblich. Sie überlebten bis heute als Berufspendlerwesen im strukturschwachen Waldgebirge.