Polittourismus in die "Bayerische Ostmark"
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde für das Gebiet, das den Bayerischen Wald, den Oberpfälzer Wald und das Fichtelgebirge umfasste, die Bezeichnung "Bayerische Ostmark" eingeführt. Mit der Förderung der Wirtschaft, des Tourismus, der Infrastruktur und der Kultur beabsichtigten die Nationalsozialisten eine Stärkung des angeblich bedrohten Grenzgebietes und seinen Ausbau zu einem sogenannten "antitschechischen Bollwerk". Der Tourismus erhielt damit eine politische Komponente. Ein Besuch im Bayerischen Waldes war fortan nicht nur Erholung, sondern politisches Bekenntnis mit dem Ziel der materiellen und ideellen "Stützung des Deutschtums". Der Fremdenverkehr ins Grenzland nahm nach 1933 durch die "Kraft durch Freude"- Bewegung deutlich zu. In Bodenmais stieg die Übernachtungszahl zwischen 1933 und 1936 von 4.200 auf 23.000. Im Jahr 1938 wurden sogar 38.000 Übernachtungen gezählt.