Kurzcharakteristik der Ökosysteme im Bayerischen Wald

Das Schutzgebiet umschließt auf rund 240km2 die typischen Wald-Lebensgemeinschaften höherer Mittelgebirge (Montanstufe). Die Baumarten-Vergesellschaftung wird vor allem durch die unterschiedlichen Standortsbedingungen in den einzelnen Höhenstufen bestimmt.

Aufichtenwald
Aufichtenwald: In Muldenlagen der Täler und entlang größerer Bachsysteme wirkt sich die von den Berghängen abfließende Kaltluft aus,- mit Bodenfrost sogar in den Sommermonaten. Entsprechend dominiert hier von Natur aus die Fichte.

Hochmoore
Hochmoore: Hochmoor-Gesellschaften werden fast ausschließlich aus der Luft versorgt; Feuchtigkeit und Nährstoffe gelangen vor allem über das Regenwasser ins Moor. Kalte Lagen zusammen mit hohen Niederschlägen haben die Bildung von Mooren begünstigt. Entsprechend sind sie für Talkessel, Verebnungen sowie Kuppen- und Sattellagen typisch.

Bergmischwald
Bergmischwald: Voll besonnte Berghänge zeigen ein deutlich milderes Klima. Mit meist tiefgründigen Böden erlauben sie auch anspruchsvolleren Baumarten - wie Weißtanne und Rotbuche - ein stattliches Wachstum. In Gemeinschaft mit der Fichte bilden sie den Dreiklang im Bergmischwald, der bis in Höhenlagen von etwa 1100 m NN reicht.

Bergfichtenwald
Bergfichtenwald: Die Hochlagen des Mittelgebirges sind durch niedere Jahresdurchschnitts-Temperaturen und erhebliche Niederschläge gekennzeichnet. In manchen Wintern schichtet sich eine Schneedecke von 2,5-3m Mächtigkeit - und mehr! Die relativ kurze Vegetationsperiode von rund 5 (-6) Monaten läßt nur wetterfeste Bäume zu, typischerweise die Fichte.

Krummholz
Krummholz: Auffällig, wenn auch meist nur kleinräumig verbreitet, sind Krummholzbestände am Rande von Mooren oder an durchsonnten Block- und Schuttböden in Gipfellage.

Blockböden/Felskuppen
Blockböden/Felskuppen: Wo an Steilhängen und exponierten Kuppen der Felsuntergrund aus Granit und Gneis durch die Kräfte der Eiszeit freigelegt wurde, finden sich grobkantige Blockböden, auch massige Felskuppen.

Bergbäche
Bergbäche: Der hohe Niederschlagsreichtum belebt eine Vielzahl von Bergbächen, die mit ihrem dunklen Moorwasser und dem dunklen Moosbewuchs den melancholischen Charakter des Waldlandes oft noch unterstreichen.

Karseen
Karseen: Die Schürfarbeit der Eiszeit-Gletscher hat auch Eintiefungen mit umgelagerten Schotterwällen (Moränen) hinterlassen, die als Karseen am Fuße der höchsten Bayerwaldberge erhalten geblieben - und von besonderem landschaftlichen Reiz - sind.