Hausformen im Grenzgebirge
Häuser und Höfe im Waldgebirge zeugen von ähnlichen Lebens- und Wirtschaftsbedingungen auf beiden Seiten der Grenze. An den Hauslandschaften lassen sich ehemalige wirtschaftliche und kulturelle Verflechtungen ablesen. Haus- und Hofformen, die einst die Kulturlandschaft prägten, sind heute aber nur noch im Mühlviertel mit den typischen Drei- und Vierkantern zu finden. In Ostbayern haben sich aufgrund der radikalen Abkehr von der traditionsgebundenen und landschaftstypischen Bauweise seit den 50er-Jahren fremde Baustile durchgesetzt. Im Passauer Abteiland ist die Bauweise vom oberösterreichischen Stil beeinflusst, der auch nach Südböhmen ausstrahlte. Zwischen Cham-Further-Senke und Abteiland wurde das Landschaftsbild im vergangenen Jahrhundert von Häusern in Block- und Massivbauweise mit flachgeneigten, stroh-, später schar- oder legschindelgedeckten Dächern dominiert. Dazu treten v.a. auf böhmischer und auch auf bayerischer Seite Holzhäuser in Blockbauweise mit Schopfwalmdächern. Hinsichtlich des Grundrisses handelt es sich hier bei allen Bauernhäusern um Wohnstallhäuser.