Der Heilige Gunther leitet die zweite Rodungsperiode ein
Im Jahr 1011 gründete der Hl. Gunther das Kloster Rinchnach, eine Probstei des Klosters Niederaltaich und leitete die Rodung und Besiedelung der Gegend um Kirchberg und Kirchdorf ein. In dieser zweiten Rodungsperiode im 11. und 12. Jahrhundert übernahmen vor allem die Grafen von Bogen mit ihren Ministerialen die weitere Erschließung. Dabei verraten Ortsnamen, dass sich deren Aktivitäten u.a. auf den Falkensteiner Vorwald konzentrierten. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts waren die Vorwaldbereiche mit Ausnahme der Hochlagen über 700 m sowie die Regensenke weitgehend von einem mehr oder weniger dichten Siedlungsnetz überzogen.
Der Untere Bayerischen Wald wurde ausgehend von dem Kloster Niedernburg in Passau erschlossen. Der Name "Abteiland" ist auch heute noch für den geschlossenen grundherrschaftlichen Bereich des Klosters zwischen den Flüssen Donau, Ilz und Rodl und dem Grenzkamm gebräuchlich. Der Einflussbereich Passauer Adelsherrschaften und geistlicher Grundherrschaften reichte weit in das heutige Mühlviertel hinein. Dort waren das 1198 gegründete Stift Schlägl und die südböhmischen Herren von Rosenberg, die aus dem Geschlecht der Witigonen stammten, maßgeblich am Landausbau beteiligt.