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Das Sonnenhaus in Zwiesel wird 5 Jahre alt
Naturpark Bayerischer Wald e.V. feiert sein Vorzeige-Infozentrum

Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. blickt auf die ersten 5 Jahre im Nullenergiehaus zurück. Am 28. Februar 2002 eröffnete Umweltminister Dr. Werner Schnappauf das Infozentrum und bezeichnete das Holzhaus als „Spitze in Europa“. Im selben Jahr erhielt der Naturpark den Bayerischen Energiepreis vom Wirtschaftsministerium verliehen. Die Idee, ein Sonnenhaus zu bauen, ist dagegen fast 10 Jahre alt. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatte es sich zum Ziel gesetzt, ein Gebäude aus dem nachwachsendem Rohstoff Holz zu errichten, das ausschließlich solar beheizt werden kann. Bereits bei der Bauausführung wurde auf größte Sparsamkeit und Energieeffizienz wert gelegt. Die Bauteile wurden weitgehend ökobilanziert und möglichst viele heimische Baumaterialien verwendet. Eine 110 qm² große, thermische Solaranlage auf der Südfassade speist einen 21.000 Liter Wasser fassenden Pufferspeicher im Treppenhaus des Gebäudes. Dieser kann 2-3 Wochen überbrücken. In punkto Strom- und Wassersparen wurde Vorbildliches geleistet. Bis hin zu halogenfreien Elektrokabeln, die kaum Ausdünstungen und ein wesentlich günstigeres Brandverhalten aufweisen, wurden viele Kleindetails ökologisch konsequent realisiert.

Die Auswertung der Energiedaten nach 5 Jahren sprechen für sich. Im fünfjährigen Mittel wurde für das 762 m² Nutzfläche umfassende Gebäude im Durchschnitt 8.346 kWh Energie zur Bereitung von Warmwasser und Raumheizung benötigt. Rechnet man dies auf Heizölverbrauch um, ergibt dies bei der vorhandenen Gebäudegröße das 1,1 - Liter Haus. Herkömmliche Gebäude verbrauchen dagegen bis zu 20 Liter pro m² Nutzfläche und mehr im Jahr. In einem Liter Heizöl stecken ja bekanntlich etwa 10 kWh Heizenergie. Bei der Verbrennung eines Liters Heizöls werden etwa 2.6 kg Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen. Selbst das schon gut gedämmte und sparsame Naturparkhaus konnte durch die Beheizung mittels der Solaranlage 13.000 kg Kohlendioxid einsparen. Die gesamte Zahl erscheint nicht viel, wenn man jedoch bedenkt das etwa 90 % der sonst üblichen Heizenergie durch konsequente Wärmedämmmaßnahmen eingespart wurden, ist dies ein beachtliches Ergebnis. Die Baukosten lagen damals mit 1.515 € pro m² Nutzfläche im Rahmen.

Das Objekt wurde während der Bauzeit häufig misstrauisch beobachtet und teilweise sogar verspottet. Als „teurer Schuppen“ beschimpft und als „Spinnerei“ abgetan. Nach 5 Jahren Betriebserfahrung kann man allmählich steigendes Interesse am solaren Bauen verzeichnen. Ergänzt wurde die Ausstellung im Naturparkhaus im Jahr 2005 durch eine Ausstellung mit dem Titel „Vom (K)Altbau zum Sonnenhaus“. Dort werden wichtige Tipps zur Sanierung von Altbauten gegeben. Die Altbaurenovierung ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Die meiste Energie wird dort vergeudet. Wertvolle Devisen laufen in die Ölregionen dieser Erde oder tragen zu Rekordgewinnen bei Erdgas - Exporteuren bei. Das sind Devisen die hier im Lande sehr stark fehlen und einen unendlichen Schub in der Baubranche und beim Handwerk auslösen könnten. Das Naturparkhaus findet diesbezüglich noch viel zu wenig Beachtung und bisher nur wenige Nachahmer, die meisten öffentlichen Bauten sind keine Vorbilder. Niedrigenergiehäuser zeigen aber, dass man die meiste Energie einsparen kann, mit großen Solaranlagen einen beachtlichen Teil Energie gewinnen kann und einen eventuell verbleibenden Rest dann ohne Raubbau an den Wäldern mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz decken kann. Die derzeitigen Klimaschutzdiskussionen bräuchten dann nicht geführt zu werden. Im Naturparkhaus hat man für Schulklassen und Projekttage ein Programm ausgearbeitet und bietet Informationen über nachwachsenden Rohstoffe. Geöffnet ist das Nullheizenergiehaus von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 09:30 bis 16:30 Uhr und nach Anmeldung für Gruppen auch darüber hinaus. Das Jubiläum wird man zusammen mit dem 40 Jährigen Jubiläum des Naturparkvereins am 18. Mai mit Umweltminister Dr. Werner Schnappauf und am 19. und am 20. Mai bei Tagen der offenen Tür noch einmal gebührend feiern. Nähere Informationen zum Naturparkhaus gibt es auch unter www.naturpark-bayer-wald.de.

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Nachhaltige Schneeschuhwanderung zum Großen Arber
Arnold Multerer und Caroline Stautner unterwegs im Auftrag der Natur

Schneeschuhwandern erfährt in den letzten Jahren einen regelrechten Boom und entwickelt sich hin zur neuen Trendsportart für jede Altersgruppe. Im Grunde ist es ja ganz einfach: Die Schneeschuhe unter den Arm, raus vor die Haustür und darauf los. Diesen Winter war das jedoch im Bayerischen Wald nicht so einfach möglich. Man musste schon die höchsten Erhebungen ansteuern, um auf Schnee zu stoßen. Gott sei Dank gibt es ja noch den Arber, wo man mit ziemlicher Sicherheit Schnee während der Wintermonate und darüber hinaus vorfindet. Nicht nur aus diesem Grund haben die beiden benachbarten Naturparke Bayerischer Wald e.V. (Zwiesel) und Oberer Bayerischer Wald e.V. (Cham) am vergangenen Sonntag zu einer geführten Schneeschuhwanderung zum Gipfel des Großen Arbers eingeladen, sondern auch um wertvolle Tipps zu geben, was man beim Schneeschuhwandern beachten soll, um auf Dauer unsere interessante Tierwelt im Bayerischen Wald nicht zu gefährden.
Unter der Führung der beiden Gebietsbetreuer Caroline Stautner und Arnold Multerer brach die Gruppe vom Großen Arbersee im Morgennebel auf. Als Route wurde der Fernwanderweg E6 und der neu ausgezeichnete Goldsteig zum Gipfel des Arbers gewählt. Während des etwa 2,5 stündigen Aufstieges bis zum Gipfelkreuz blieb der Wald in seinem geheimnisvollen Nebeldunst, was der Wanderung einen besonderen Reiz verlieh. An geeigneten windstillen Plätzen wurden immer wieder kurze Halts eingelegt und die Gebietsbetreuer informierten die Teilnehmer.
So berichtet Caroline Stautner über die verschiedenen Überlebensstrategien der heimischen Tier- und Pflanzenwelt: Die Schneeschuhgänger erfuhren, dass die Tiere sehr sparsam mit ihren Energiereserven, die sie sich während der Sommermonate zugelegt haben, haushalten müssen, um über die Winterzeit zu kommen. Sie erfuhren auch, dass jede unnötige Störung sie aufschreckt und die Tier unter erheblichen Stress flüchten. Hierbei verbrauchen sie bis zu 12 mal mehr Energie als normal. Der bisherige Winter ist von seiner Strenge eher eine Ausnahme. Doch in schneereichen und kalten Winterjahren, wie beispielsweise vergangen Winter, können bereits einzelne solcher Fluchreaktionen den Tod der Tiere bedeuten.
Den Schneeschuhwanderern wurde auch bewusst, welche Tiere besonders durch Störungen beeinträchtigt sind. Arnold Multerer zählt hierzu vor allem den größten europäischen Waldvogel, das Auerhuhn. Dieser etwa gänsegroßer Waldbewohner ist im Bayerischen Wald bereits sehr selten und deutschlandweit vom Aussterben bedroht. Da das scheue Auerhuhn vor allem in den Hochlagen des Bayerischen Waldes vorkommt, hat es hier mit den widrigsten Umständen zu kämpfen. Der Gebietsbetreuer bezeichnet dies als „Leben am Limes! Während der geschlossenen Schneedeckendauer ernähren sich die Auerhühner fast ausschließlich von Fichtennadeln. Dass diese Kost nicht sehr nahrhaft ist und wenig Energie liefert, kann sich wohl jeder vorstellen. Erst im Frühjahr können sich die Tiere von den Strapazen des Winters erholen und auf nahrhaftere Kost, wie junge Triebe und Insekten umsteigen. Erst nach dem Reifen der erste Beeren, werden diese zur energiereichen Hauptnahrung des Waldvogels. Doch bis dahin ist noch ein langer Weg und das heißt für den Schneeschuhgänger sensible Bereiche zu meiden. Darunter fallen vor allem die Gebiete mit offenen, alten Baumbeständen, die über 800 Höhenmeter liegen.“ Wanderungen parallel zu Waldrändern, einzelstehenden Bäumen und Baumgruppen sollten unterbleiben, die Winterfütterungsstellen der Waldtiere sollten gemieden werden. Als praktikabelste Lösung für Schneeschuh- und Tourengänger empfehlen die beiden Vertreter der Naturparke, sich an bereits existierende gut ausgeschilderte Wanderwege zu orientieren. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich in den großen zusammenhängenden Waldgebieten verläuft eher gering, zum anderen tritt bei den Tieren eine Art Gewöhnungseffekt auf. D.h. man bleibt für die Tiere eher berechenbar und wird nicht als Gefahr eingestuft.
Neben den naturkundlichen Informationen war natürlich auch der Genuss der herrlichen Winterlandschaft gegeben. Und wie mit Anmeldung öffnete sich auf den letzten paar Metern zum Gipfelkreuz die Nebelwand und den Teilnehmern offenbarte sich eine bis dahin wunderbare Alpenfernsicht. Nachdem genügend Fotos geschossen waren, umwanderte die Gruppe noch das Gipfelplateau, wo der stürmische Wind aus Schnee und Eis die sog. sagenumwobenen Arbermandeln formt. Nach einer kurzen Aufwärmpause in der neu umgebauten Eisensteiner Hütte, stieg die Gruppe wieder ab zum Großen Arbersee.
Die Teilnehmer waren sich am Ende dieser exemplarischen Schneeschuhwanderung darüber einig, das Ziel „das Erleben der Natur am Arber ohne empfindliche Tierarten unnötig zu stören“, erreicht zu haben. Vor allem Arnold Multerer und Carolin Stautner erhoffen sich durch diese Routenempfehlungen, lenkend Einfluss auf den Wintertourismus zu nehmen.

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Die vier Jahreszeiten im Waldgebirge
Farbenfrohe, stimmungsvolle Dia-Show
Hubert Bauer – Falkner beim Naturpark Bayerischer Wald e.V.

Rund dreißig Naturinteressierte hatten sich zur Dia-Show „Die vier Jahreszeiten im Waldgebirge“ im Viechtacher Alten Rathaus eingefunden. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. lud zu diesem farbenprächtigen Spektakel ein. Der bildliche Streifzug führte von den Donauhängen bis zum Böhmerwald: Flusstäler, Felsengipfel, Bergseen, Schachten, Leiten, Bergwiesen und –wälder zeigten sich im Zyklus der Jahreszeiten. Farbenfrohe Morgen- und Abendstimmungen oder reizvolle Landschaftsimpressionen präsentierten das Waldgebirge von der schönsten Seite. Frühlingshaftes Obstbaumblühen, sommerliche Sonnenlichter, herbstliches Blattgold oder winterliche Eisgebilde wechselten sich dabei ab. Gedichte und Texte hinterlegten die Bilder und informierten über das Gesehene. Die vertonte Dia-Show in Überblendtechnik auf zwei Großformat-Leinwänden wurde von Hubert Bauer-Falkner zusammengestellt. Der Referent hat in seiner Jahre langen Tätigkeit als Hobbyfotograph viele stimmungsvolle Landschaftsbilder erstellt. Als Abschluss der ca. eineinhalbstündigen Dia-Show wurden winterliche Impressionen aus dem Reich der „Arbermandl“ präsentiert. „Winterliche Schneestürme und eisige Kälte haben diese oft skurill und bizarr wirkenden Phantasiegestalten geformt“, berichtete der Referent. Die tief verschneiten und stark mit Raureif behangenen Bergfichten und Latschen in den Gipfelhängen des Arbers – im Volksmund „Arbermandl“ genannt - beeindruckten die Zuseher besonders.

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Jan Ole Kording unterstützte den Naturpark Bayerischer Wald e.V.
Betreuung des Studenten durch den Diplom-Umweltplaner Arnold Multerer

Seit Spätherbst 2006 war Jan Ole Kording, Student für Landschaftsentwicklung an der Fachhochschule Osnabrück im Rahmen eines Praxissemesters beim Naturpark Bayerischer Wald e.V. beschäftigt. Der Praktikant wohnte und arbeitete im Naturparkhaus in Zwiesel.

Sein Aufgabenbereich war sehr vielseitig. Er bekam Einblicke in den Aufbau dieser weitgefächerten Institution, die dem Erhalten der Natur dient, Umweltbildungsveranstaltungen abhält und umweltverträgliches Regionalmarketing unterstützt.
Besonderes Interesse hatte der Student jedoch an dem Material zum “Schutzkonzept Auerhuhn im Naturpark Bayerischer Wald“, das vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz über die Regierung von Niederbayern gefördert wird. Jan Ole Kording, der derzeit im fünften Semester ist, hat sich im Laufe seines Studiums sehr für Großtierschutz interessiert. Betreut wurde er während seines Praktikums hauptsächlich von Dipl.-Umweltplaner Arnold Multerer, dem Gebietsbetreuer für die Arberregion.
„Das Projekt “Schutzkonzept Auerhuhn im Bayerischen Wald“ hat die Aufgabe den Rückgang der vom Aussterben bedrohten Population entgegen zu wirken und den Bestand im Bayerischen Wald zu erfassen“ so der Gebietsbetreuer Multerer. „Vor allem sollen die Bewohner und Besucher des Bayerischen Waldes auf die Problematik über den Rückgang und den drohenden Verlust der Art aufmerksam gemacht werden“. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Naturpark Bayerischer Wald e.V. Hartwig Löfflmann und Alois Hofmann arbeitete Jan Ole Kording intensiv an diesem Projekt mit. In diesem Zusammenhang werden z.B. eine Wanderausstellung erstellt und ein Internetauftritt auf der Homepage des Naturparks bearbeitet, der in Kürze „online“ besucht werden kann. Dazu teilte uns der künftige Landschaftsentwickler mit: „Ich wünsche mir, dass meine Tätigkeit mithilft, dem Auerhahn bessere Lebensbedingungen zu verschaffen und ihn somit vor dem Aussterben zu bewahren, ist er doch das Wappentier des Naturpark Bayerischer Wald e.V..“
Seit Jahren steht der Auerhahn, das Wappentier des Naturpark Bayerischer Wald e.V., auf der Liste der bedrohten Tierarten in Bayern sowie ganz Deutschland. Viele Versuche das Auerhuhn im Bayerischen Wald wieder vermehrt anzusiedeln, sind in den letzten Jahren deswegen unternommen worden. Bedingt durch viele Faktoren hat sich die Ausbreitung des Auerhahns scheinbar jedoch nicht wesentlich verändert.

Neben den Kenntnissen zu den Auerhühnern erwarb Kording weitere Fähigkeiten z.B. im Bereich EDV. Laut Arnold Multerer „arbeitet Jan Ole Kording mit viel Freude und Engagement und leistet wertvolle Hilfe für das Naturparkteam“. Auch nach seinem abgeleisteten Praktikum will der Student den Kontakt zum Naturpark aufrechterhalten, um auch die weitere Entwicklung des Projekts zu verfolgen.

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Bildungsprogramm 2007 im Naturpark Bayerischer Wald
Veranstaltungsübersicht im Jubiläumsjahr

Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. stellt derzeit sein Jahresbildungsprogramm 2007 mit allen Veranstaltungen, Exkursionen und Sonderausstellungen vor. Derzeit läuft der Versand der kleinen Broschüren an alle Mitglieder, Mitgliedsgemeinden, Touristinformationen, Verkehrsämter und Banken, dort kann man sich die Faltblätter kostenlos abholen. Wer sich das Programm über die Naturpark – Geschäftsstelle zuschicken lässt, muss das Rückporto beilegen. Die Verteilung erfolgt auch an Schulen, Pfarrämter und eine Reihe weiterer Bildungseinrichtungen, sowie Museen, Jugendherbergen und Mitglieder. Weitere Informationen sind auch im Internet unter www.Naturpark-Bayer-Wald.de zu finden.

Das Bildungsprogramm gibt Informationen zu Veranstaltungen im Nullenergiehaus, im grenzüberschreitenden Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein sowie der Pfahlinfostelle in Viechtach und der Naturpark-Infostelle Würzingerhaus in Außernzell. Zum ersten mal gibt es auch Veranstaltungen in der neuen Naturpark – Infostelle im Bahnhof Bogen. Die Aktivitäten der Schutzgebietsbetreuer in der Pfahlregion, im Arbergebiet und im Einzugsgebiet der Ilz werden ebenfalls dargestellt.

Von der naturkundlichen Exkursion bis hin zu Diaschauen über den Bayerischen Wald und bis hin zum Einsatz von Holzvergasern reicht die Bandbreite. Der Tag der Natur- und Landschaftsführer findet heuer im Oktober am Pfahl bei Viechtach statt.

Über Auerhühner wird es im Naturpark – Informationshaus eine kleine Sonderausstellung geben. Dem Auerhahn als Wappentier des Naturpark Bayerischer Wald e.V. will man in Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern eine besondere Beachtung schenken.

Die Projekttage für Schulklassen richten sich speziell wieder an Lehrkräfte und bieten die Themen Wiese, Wasser, Wald, Hecke usw.. Neben Informationen zum Pfahl und zur Ilz sowie zum Arber kann man auch über die Tierarten Luchs und Fledermäuse mehr kennen lernen. Die Projekttage wurden heuer erstmals um die Themen „Nachwachsende Rohstoffe“ unter dem Stichwort „Mr. Nawaro“ und um die Auerhühner erweitert.

Beibehalten wird auch wieder die Woche der Erdgeschichte Ende September in der Pfahlregion. Die Sonderveranstaltungen in der Arberregion finden wieder zusammen mit dem Nachbar-Naturpark Oberer Bayerischer Wald statt.

Sonderausstellungen gibt es im Infozentrum Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein zum Thema „Der königliche Hochwald“, d.h. zu den künischen Freibauern und die zweite Ausstellung im Herbst zeigt Böhmerwaldfotos von Wenzel Chabr aus Böhmisch Eisenstein, passend zur Landesausstellung Bayern - Böhmen.

Naturpark-Mitglieder bekommen das Bildungsprogramm automatisch zugesandt. Dies ist ein Grund mehr, den gemeinnützigen Verein Naturpark Bayerischer Wald mit einem Jahresbeitrag von nur 11.- € in seinen weiten Tätigkeitsfeldern in den vier Mitgliedslandkreisen auch finanziell zu unterstützen. Aufnahmeanträge gibt es in der Geschäftsstelle bzw. im Internet unter Naturpark-Bayer-Wald.

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Naturpark Bayerischer Wald e. V. mit Dachmarke Umweltbildung ausgezeichnet
Staatssekretär Bernhard verleiht Gütesiegel für Naturparkeinrichtungen

Der Naturpark Bayerischer Wald e. V. wurde in Würzburg vom Bayerischen Umweltministerium mit der Dachmarke „Umweltbildung.Bayern“ ausgezeichnet. Bildungsreferent und Geschäftsführer Hartwig Löfflmann konnte die Urkunde aus den Händen des Staatssekretärs an der Jugendbildungsstätte Unterfranken in Empfang nehmen. Neben dem Naturpark Bayerischer Wald e. V. wurde auch der Bundnaturschutz mit seinem Bildungswerk in Wiesenfelden ausgezeichnet. Damit gibt es in Niederbayern bisher insgesamt vier Träger der Dachmarke „Umweltbildung.Bayern“.

Bayern baut seine Dachmarke für außerschulische Umweltbildung aus. Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard verlieh in Würzburg an weitere 31 Einrichtungen die Auszeichnung „Umweltbildung.Bayern“. Im vergangenen April wurden die Qualitätssiegel bereits an die ersten 41 Markenträger vergeben. Bernhard: „Die Bündelung und Vernetzung der Umweltbildung in Bayern kommt mit großen Schritten voran. Das vereinte und organisierte Auftreten ist der beste Garant dafür, Gehör zu finden und immer mehr Bürger für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und den natürlichen Lebensgrundlagen zu begeistern.“ Das Förderprogramm Umweltstationen soll im Haushalt 2007/2008 erneut um 100.000 Euro auf insgesamt nahezu 1,5 Millionen Euro erhöht werden. Daneben werden aus dem Bayerischen Umweltfonds, der im nächsten Doppelhaushalt fortgeführt werden soll, weitere Umweltbildungsmaßnahmen finanziert. Informationen zur Dachmarke, wie Kriterien und Bewerbungsunterlagen, sind zu finden unter: Umweltbildung.bayern

Umweltbildung hat einen unvermindert hohen Stellenwert in Bayern. Im partnerschaftlichen Miteinander von Nichtregierungsorganisationen und Staat ist es in mehr als 10jährigen Anstrengungen gelungen, leistungsfähige Strukturen der Umweltbildung aufzubauen. „Mit der Marketinginitiative – gemeinsam getragen von Umweltministerium, Forstministerium, Arbeitsgemeinschaft Natur und Umweltbildung (ANU), Bund Naturschutz (BN), Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Plankstettener Kreis – wird die Bedeutung außerschulischer Umweltbildung klar hervorgehoben. Die Marke ist gleichsam Qualitätssiegel und Wiedererkennungszeichen. Auf diese Weise werden die vielfältigen Leistungen der Umweltbildungseinrichtungen einheitlich und deutlich kommuniziert“, betonte Bernhard. Gewürdigt wird die Maßnahme auch vom Deutschen Nationalkomitee der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ mit der Aufnahme in den Nationalen Aktionsplan. Folgende Einrichtungen werden mit der Dachmarke neu ausgezeichnet:

Niederbayern: Naturpark Bayerischer Wald e.V.
Bund Naturschutz Bildungswerk Wiesenfelden

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Grünes Herz Europas fordert Biosphärenregion Donau-Moldau
Tourismus, Naturschutz und Landwirtschaft in einem Boot

Das Grüne Herz Europas hat am Wochenende seine jährliche Tagung der Kursreihe "Gute Nachbarschaft über Grenzen" zum Thema „Landschaft und Tourismus im 21. Jahrhundert - zukunftsfähige Modelle im Bayerischen Wald und Böhmerwald" durchgeführt. Im Vorfeld der Tagung führte der Verein, dessen Ziel eine nachhaltige und naturverträgliche Entwicklung der Donau-Moldau-Region ist, seine Mitgliederversammlung durch.

Das Grüne Herz Europas e.V. wurde 1992 mit dem Ziel einer grenzüberschreitenden gemeinsamen nachhaltigen Entwicklung des Bayerischen und des Böhmerwaldes in Ostbayern, Tschechien und Oberösterreich gegründet. Den Vorsitz hat der Ökologe und Politikwissenschaftler Gerhard Nagl, seine Stellvertreterin ist Prof. Vlasta Kroupová aus dem Böhmerwald. Es gibt neben dem ursprünglichen Verein mit Sitz in Deutschland aus rechtlichen Gründen auch Sektionen in Tschechien (Vorsitz: Radek Ther, Budweis) und Österreich (Vorsitz: Karl Zimmerhackl, Haslach). Dieses internationale "Triumvirat" hat auch an der Tagung teilgenommen.

Ein wichtiges Ergebnis der Tagung und des Workshops ist, dass sich alle Beteiligten für die Perspektive einer Biosphärenregion Donau-Moldau ausgesprochen haben. Angesichts des Artenschwundes in der bäuerlichen Kulturlandschaft und immer knapper werdender Finanzmittel für Naturschutz und Landwirtschaft fordert der Verein die Ausweitung der Biosphärenregion vom Nationalpark auf die gesamte Region. Nicht zuletzt könnte das weltweit anerkannte Prädikat der UNESCO für bedeutsame Kulturlandschaften ein neuer Impuls für den Tourismus auch außerhalb der unmittelbaren Nationalpark-Region sein. Das Konzept der „Biosphärenreservate“ gibt es seit den 70er Jahren. Es geht darum, weltweit genetische und ökologische Vielfalt über Schutzgebiete wie Nationalparke hinaus zu erhalten und gleichzeitig eine zukunftsfähige Entwicklung in diesen Regionen zu fördern. Ein Nationalpark braucht eine Pufferzone. Das macht ein Biosphärenpark mit einer Pflegezone und einer Entwicklungszone, die deutlich größer sind, als das strenge Schutzgebiet im Kern.

In Tschechien wurde bereits so verfahren, in Bayern fürchtet die Politik den Widerstand der ländlichen Bevölkerung nach den Erfahrungen mit der der Ausweitung von Nationalpark und Naturpark „wie der Teufel das Weihwasser“, wie ein Teilnehmer der Tagung bemerkte. Der Nationalpark hat den Status seit 1981, aber die Pflegezone ist zu klein, eine Entwicklungszone, von der die Bevölkerung profitieren könnte, existiert nicht. Umweltminister Schnappauf wollte das Problem durch Rückgabe des Biosphären-Status lösen. Das stieß auf deutliche Kritik zahlreicher Tagungsteilnehmer. Der Vorsitzende des Grünen Herzens, Gerhard Nagl: „Das geht gerade in die falsche Richtung. Angesichts schwindender Gelder für die Erhaltung der bäuerlichen Kulturlandschaft ist der Status einer weltweit anerkannt wertvollen Kulturlandschaft ein Geschenk für die Region, von dem Landwirtschaft, Tourismus und Naturschutz gleichermaßen profitieren können. Die Leute brauchen keine Angst vor zuviel Naturschutz zu haben. Wir wollen vielmehr, dass damit mehr Geld für verträgliche Landwirtschaft und Entwicklung außerhalb des Nationalparks in die Region kommt!“ Es wurde auch darauf hingewiesen, dass in Berchtesgaden das Biosphärenreservat ausgeweitet werde, die gegenteilige Strategie im Bayerischen Wald sei mit vernünftigen Argumenten nicht nachvollziebar.

Der Biologe Alfred Ringler, der Vater des bundesweit beispielhaften bayerischen Landschaftspflegekonzeptes, machte drastisch klar, dass mit den Kürzungen der landwirtschaftlichen Fördergelder für Kulturlandschaft und Vertragsnaturschutz, mit dem Rückgang der Tierbestände eine bisher nicht gekannte Entwicklung eine Verarmung der bäuerlichen Landschaft drohen würde. Auch viele FFH-Gebiete seien pflegebedürftig, Bayern könne so auch der Verpflichtung zur Erhaltung dieser Gebiete kaum nachkommen.

Der Vorsitzende Gerhard Nagl zeigte mit Bildern aus seiner Heimat und auch mit neueren Untersuchungsergebnissen, dass die artenreichen Wiesen im Bayerischen Wald in den nächsten Jahren völlig zu verschwinden drohen. Alleine in den letzten zehn bis 15 Jahren seien zahlreiche Fundorte von Arnika, Knabenkräutern, Schlüsselblumen und viele Margeritenwiesen verschwunden. Der Tourismus könne aber nicht bloß mit Bildern und Illusionen einer artenreichen Landschaft werben, wenn der Tourist bei uns dann die gleichen Güllewiesen und Maisäcker finde, wie bei sich zu Hause. Er forderte ein Artenschutzprogramm, das den besonderen Reichtum der Region herausarbeite und erhalte. Das sollte in die Perspektive einer Biosphärenregion Donau-Moldau eingebunden werden. In der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sah der Vorsitzende eine Chance für mehr Natur an den Bächen und Flüssen der Region.

Im Zentrum der Tagung stand der Zusammenhang von Landschaft und Tourismus. Eisensteins Bürgermeister Thomas Müller, der das Grüne Herz Europas gerne zum wiederholten Male in seiner Gemeinde begrüßte, zeigte, wie wichtig die Natur für die Touristen im Bayerischen Wald ist. Er machte die Teilnehmer am Beispiel Eisensteins nicht nur in einem einführenden Beitrag zur Tagung mit den Problemen und Chancen der touristischen Entwicklung für eine Gemeinde bekannt, er nahm sich auch die Zeit, deutsche und tschechische Besucher der Tagung am Sonntag durch den Ort zu führen, Ideen und Belastungen (wie das große Bad für die kleine Gemeinde) konkret vorzustellen. Die Verhinderung des Schwerlastverkehrs im Transit wurde als eine wichtige gemeinsame Aufgabe für Eisenstein und das Grüne Herz festgehalten.

Hartwig Löffelmann, der Geschäftsführer des Naturparks Bayerischer Wald, stellte Aufgaben und Arbeit des Naturparks vor, die Erholung und Landschaftspflege, aber auch Bildung und Regionalentwicklung einschließen. Er zeigte die große Bedeutung des Tourismus für die Region auf und wies auf die vielen Einrichtungen des Naturparks hin, die dem Tourismus dienen, wie die Infostellen, von denen im Oktober die fünfte eröffnet wurde.

Václav Polák trug den tschechischen Beitrag zur Tourismus-Tagung vor, ein Gemeinschaftswerk mit der 2. Vorsitzenden Prof. Vlasta Kroupová und dem Vorsitzenden des tschechischen Grünen Herzens, Radek Ther. Die Tschechen kritisierten neue touristische Einrichtungen für den Massentourismus, zahlreiche neue Baugebiete um den Lipno-Stausee, auch die Gefährdung der Natur durch neuen Skitourismus auch im ehemaligen Militärübungsplatz Boletice. Eine alternative Strategie zum Massentourismus an der Grenze sehen sie in der Entwicklung des Tourismus in den Gebieten, die weiter im Osten anschließen.

Josef Wanninger vom Nationalpark Bayerischer Wald wies darauf hin, dass nur der Nationalpark, der viele Millionen Euro in die Region holt, mit dem wilden Wald werben könne. In der Vergangenheit hätten viele Gemeinden nur den eigenen Kirchturm vermarkten wollen, es sollte aber das Gemeinsame und Besondere der Nationalparkregion hervorgehoben werden. Als Beispiel dafür zeigte er die Kampagne „Tierisch wild!“, für die Grafenau und Neuschönau schon auf der Bundesgartenschau vorgearbeitet hatten. Jede Gemeinde sucht sich ein Wildtier aus und hat damit ein touristisches Identifikationsobjekt. Weiter stellte er die „Nationalpark-Partner“ vor, Hotels und andere touristische Betriebe, die anspruchsvolle Qualität und regionale Produkte mit dem Nationalpark verbinden. Auch Wanninger zeigte sich enttäuscht, dass das Umfeld des Nationalparks nach dem Willen der bayerischen Staatsregierung doch nicht Biosphärenreservat werden sollte.

Georg Steiner, der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ostbayern, machte es sich zur Aufgabe, zu zeigen, was der Tourist nicht will. Der Tourist will keine geteerten Wege, sondern naturbelassene, eher schmale Wege und Pfade. Er will Abwechslung, Stille, naturnahe Gewässer und eindrucksvolle Aussichten. Den Versuch, das dem Wanderer zu zeigen, hat der Tourismusverband mit dem Goldsteig-Weg gemacht. Vorsitzender Nagl versprach, ihn im Bemühen um Aussichten im Wald zu unterstützen.

Irene Blendinger, die Waldführerin macht und viel mit Kindern arbeitet, brachte dem Publikum die praktische Seite von Naturerfahrung und Naturspielen näher. Sie berichtete von Konzepten der Naturpädagogik, vor allem aber von der Erfahrung, mit Kopf, Herz und Hand mit der Natur in Berührung zu kommen.

Michael Haug wies auf das Kapital der Region an seltenen Großtieren hin, auf das Wolfs- und Bärenerwartungsland. Sein eigentliches Thema war jedoch der Verkehr. Er forderte eine nachhaltige Mobilität für Touristen und Einheimische. Er kritisierte dreispurige Ausbaupläne für die B 12 bei Freyung und wies andererseits auf die nicht vorhandene Bahnanbindung zwischen Südböhmen und dem südlichen Bayerwald hin. Als positive Beispiele nannte er eine Stelle für Verkehrsentwicklung im Landratsamt Regen. Auch kämen zum Haus der Wildnis schon 15-20 % der Besucher mit der Bahn.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass Tourismus und Naturschutz bzw. artenreiche Landschaft immer mehr aufeinander angewiesen sind und bei vernünftiger Zusammenarbeit enorm voneinander profitieren können. Zersiedelung, Durchgangs-Schwerlastverkehr, Nutzungsaufgabe oder Projekte, die auf eine Massentourismus-Vermarktung zielen, wie am Lipno-Stausee in Tschechien, sind weder der Natur noch einem hochwertigen Tourismus förderlich.

Am Abend kamen die Teilnehmer in den Genuss eines außergewöhnlichen Bildervortrages von Dr. Josef Heringer, der früher die Landschaftsführer im Bayerischen Wald ausbildete. Unter dem Motto „Heimat entgrenzt - wunder- und wanderbar“ zeigte er einen großen Bogen von der Heimat Welt bis zur Heimat der bayerischen Dörfer und Landschaften, die beide in Gefahr sind, unter die Räder zu geraten. Er zeigte die Gärten und Bäume, die unterschiedlichen Hausformen, die der Landschaft ein Gesicht geben, aber auch die modernen Bausünden in Landschaft und Hauskultur. Sein Fazit war: Wir können die Heimat nicht abtun, aber wir brauchen eine zukunftsfähige Heimat, die für den entfremdeten Menschen noch Blüten am Weg hat.

Am Sonntag begann der Workshop-Teil der Tagung mit Impulsreferaten zum Artenschutz und zur kommunalen Agenda 21. Dr. Willy Zahlheimer von der Regierung von Niederbayern stellte das Konzept einer Betreuung gefährdeter Pflanzenvorkommen durch ehrenamtlich organisierte Gruppen in den Landkreisen vor. Das Konzept dieser „Aktion Florenschutz“, das persönliche Verantwortung und die Weitergabe von Kenntnissen fördert, fand große Zustimmung. Im Anschluss daran wurde beschlossen, das Grüne Herz sollte jedes Jahr auch für die Region eine Pflanze aussuchen, der besondere Aufmerksamkeit geschenkt würde. Als Kandidaten wurden schon einmal Flachbärlappe, Mondrauten und Silberdisteln in Erwägung gezogen. Auch eine Widerbelebung der historischen Birkenbergwirtschaft, Feldkultur, die von Brennholzwald abgelöst wird, wurde diskutiert. Eine mögliche Beteiligung an der Landesgartenschau in Waldkirchen wurde allgemein begrüßt. Grünes-Herz-Vorsitzender Gerhard Nagl zog den Bogen zur deutschen Biodiversitäts-Strategie: Es müsse herausgearbeitet werden, wo in der Region zielgerichtet Artenschutz nötig sei, in Deutschland müsse die Region mit ihrer großen Bedeutung für den Artenschutz in Mitteleuropa besonders gefördert werden. Damit war man wiederum bei der Forderung nach einer Biosphärenregion.

Das zweite Impulsreferat kam von der Zwieseler Agenda- und Umweltbeauftragten Siegrid Weiß. Sie stellte die 1992 in Rio von den Staaten beschlossene Agenda 21, das Leitbild und die weitere Arbeit der Zwieseler Agenda 21 vor. Die Teilnehmer aus der Region berichteten über ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit der Entwicklung von Bürger-Engagement im Rahmen der gemeindlichen Agenda 21. Als besonders wichtig wurde von den Teilnehmern die Verhinderung von weiteren Staustufen für die noch frei fließende Donau zwischen Straubing und Vilshofen angesehen. Das Grüne Herz Europas hat die übergreifende und grenzüberschreitende Perspektive einer nachhaltigen Regionalentwicklung. Auch aus dieser Perspektive wurden Biosphärenpark bzw. die Biosphärenregion Donau-Moldau als guter Lösungsansatz der regionalen Entwicklung für Einheimische und Touristen gesehen. Für 2007 wurde beschlossen, weiter an der Entwicklung dieser Idee zu arbeiten.

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10 Jahre Luchsprojekt im Bayerischen Wald
Naturpark Bayerischer Wald e.V. zieht Bilanz

Der Luchs ist zurück in den Bayerisch-Böhmischen Waldgebieten. Zwischen Passau und Bayreuth leben 20-30 erwachsene Tiere. Schon seit Ende der achtziger Jahre sind vereinzelt Luchse von Tschechien nach Bayern eingewandert. Inzwischen gibt es flächendeckend Hinweise darauf, dass der Luchs im Fichtelgebirge, im Oberpfälzer und Bayerischen Wald neuen Lebensraum gefunden hat. Dies ist ein Ergebnis des Luchsprojekts des Naturparks Bayerischer Wald e.V.. Seit 10 Jahren werden hier systematisch Daten zur Verbreitung dieser Tierart im ostbayerischen Raum erhoben.

Doch die Rückkehr des Luchses sehen nicht alle mit Wohlwollen. Nutztierhalter fürchten um ihre Schafe und manche Jäger begreifen den Luchs als Konkurrenten um das Rehwild. Denn Rehe sind die Hauptbeute der etwa schäferhundgroßen Katzenart. „Dass da Konflikte nicht ausbleiben, ist klar.“ meint Manfred Wölfl, der das Projekt seit Beginn an leitet. Deshalb nahm er die Sorgen und Nöte der Betroffenen ernst und stieß 1997 die Einrichtung eines so genannten Luchsfonds an.
Landesjagdverband, Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz stellten zusammen mit dem Naturpark eine Summe von ca. 6.000 Euro zur Verfügung. Daraus werden Schäden an Nutztieren, die nachweislich vom Luchs verursacht wurden, ausgeglichen. Ein Konfliktmanagement, das funktioniert. Etwa ein Viertel der gemeldeten Todesfälle bei Nutztieren sind tatsächlich auf den Luchs zurückzuführen. Für alle anderen Fälle sind Hund, Fuchs oder Krankheiten verantwortlich.
Nachzuweisen, wer jeweils der Verursacher ist, ist nicht ganz einfach. Deshalb hat Manfred Wölfl gemeinsam mit dem Jagdverband so genannte Luchsberater ausgebildet. Sie begutachten Risse an Nutz- oder Wildtieren und leiten bei Luchsverdacht weitere Schritte ein. Für vom Luchs gerissene Tiere (Reh, Hirsch, Muffelwild) zahlt der Bayerische Jagdverband eine Meldeprämie von 51 bzw. 102 Euro. „Wir verfolgen damit zwei Ziele“, sagt Eric Imm von der Wildland Stiftung, „ Wir möchten damit fördern, dass uns möglichst viele Risse gemeldet werden. So können wir uns ein besseres Bild von der Verbreitung des Luchses machen. Außerdem entschädigt die Meldeprämie den Jäger für das entgangene Wildbret, nicht aber für die entgangene Jagdgelegenheit. Schließlich ist das Reh für unsere Jäger ebenso wie für den Luchs die wichtigste Wildart.“
Neben dem Sammeln von Luchshinweisen durch ansässige Jäger und Artenschützer war auch die radiotelemetrische Forschung des Luchsprojekts ganz wesentlich daran beteiligt, Daten zu Lebensweise und Nahrungswahl zu gewinnen. Am 29. Dezember 2000 wurde zum ersten Mal in Deutschland einem Luchs ein Senderhalsband umgelegt. Bei Drachselsried im Zellertal ging die Luchsin Andra den Mitarbeitern des Luchsprojekts in die Falle. Seitdem wurden drei weitere Luchse gefangen und besendert: Beran, Chica und Don. Sie zeigten, welch enormen Raumbedarf ein einzelner Luchs hat. Im Schnitt sind das 100 Quadratkilometer, aber es können auch einmal 300 km2 sein, vor allem wenn man ein Luchsmännchen ist und Kontakt zu möglichst vielen Weibchen sucht. „Die Telemetrie ist kein Selbstzweck, sie unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort und viele Jäger staunen über so große Territorien“, erklärt Manfred Wölfl. „Viele können sich schwer vorstellen, dass ein Luchs in einer Nacht 20-30 km zurücklegen kann, und dass der Luchs, der heute hier und morgen dort ist, wirklich ein und derselbe Luchs ist.“ Im Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald werden derzeit die Beziehungen von Luchs, Reh und Rotwild genauer untersucht, um der Diskussion weitere fachliche Grundlagen zu geben. Die oft geäußerte Befürchtung, dass Luchse in Massen auftreten, kann durch die radiotelemetrischen Ergebnisse entkräftet werden.
Dennoch gibt es nach wie vor Vorbehalte, die ernst genommen werden müssen. Das langfristige Überleben der Luchspopulation ist längst nicht gesichert“, weiß Sybille Wölfl, Mitarbeiterin des Luchsprojekts. „Es reichen wenige Ausfälle pro Jahr bei den erwachsenen Tieren, und die Population stirbt erneut aus, wie vor 150 Jahren.“
Ein wesentlicher Schwerpunkt der zukünftigen Arbeiten im Luchsprojekt des Naturparks Bayerischer Wald e.V. liegt deshalb darin, die Akzeptanz für diese Tierart zu fördern, die Interessensgruppen zu einem Miteinander zu bewegen, um einen Ausgleich aller Interessen – auch denen des Luchses – zu erreichen. Lesen Sie mehr zum Luchsprojekt unter Luchsprojekt.de

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Europa-Abgeordneter Manfred Weber zu Gast im Grenzbahnhof Eisenstein
Schlüsselprojekt Grenzbahnhof braucht Unterstützung

Es herrscht Aufbruchstimmung in Bayerisch Eisenstein. Bürgermeister Thomas Müller hatte den Europa-Abgeordneten Manfred Weber zu Besuch in seiner Gemeinde. Diese Gelegenheit nutzte man, um dem Europaparlamentarier in einem etwa eineinhalbstündigem Rundgang den Grenzbahnhof vorzustellen. Erster Bürgermeister und dritter Naturpark-Vorsitzender Thomas Müller begrüßte kurz in der Historischen Halle des Grenzbahnhofes. Anschließend informierten der 1. Vorsitzende Heinrich Schmidt und Hartwig Löfflmann über das bestehende Infozentrum Grenzbahnhof des Naturpark Bayerischer Wald e.V.. Ein Rundgang durch den nicht renovierten deutschen Bahnhofsteil unterstrich die Sanierungsbedürftigkeit des Gebäudes. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatte dazu einen Konzeptentwurf ausgearbeitet und an Manfred Weber, MdEP, und Helmut Brunner, MdL, überreicht.

Nun besteht das Kunststück aller Verantwortlichen darin, möglichst viele Förderstellen mit in das Boot zu holen. In einem ersten Bauabschnitt sollen Agentur für Arbeit und VHS Regen, für die Herbert Unnasch an dem Termin teilnahm, im Rahmen eines Langzeitarbeitslosenprojektes für die Entrümpelung und Entkernung des Gebäudes sorgen. Der Grenzbahnhof soll auch in Sachen Bauökologie und Energiesparen in einem historischen Gebäude zu einem Modellprojekt werden.

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Dieselherstellung aus landwirtschaftlichen Produkten
Dr. Christian Koch von Fa. ALPHAKAT im Naturpark-Informationshaus

Der Erfinder der katalytischen drucklosen Verölung, Dr. Christian Koch von der Fa. ALPHAKAT aus Buttenheim, referierte im Naturpark-Informationshaus. Bildungsreferent Hartwig Löfflmann konnte zusammen mit dem Arbeitskreis Energie dazu gut 30 interessierte Teilnehmer begrüßen, die den Prozess der Dieselherstellung aus landwirtschaftlichen Produkten und Reststoffen näher erläutert haben wollten.

Dr. Koch schilderte zunächst die Bedingungen auf der Erde, die vor Jahrmillionen zur Bildung von Erdöl und anderen ähnlichen Substanzen geführt hatten. Koch selbst kommt aus der Wirtschaft, und ist seit über 35 Jahren in der Forschung tätig, zuletzt im intensiven Kontakt mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Dr. Koch bemühte sich, die komplizierten chemischen Vorgänge und die aufwändige Technik mit einfacher Sprache zu erläutern. Dabei geht es darum, den Prozess der Erdölentstehung innerhalb etwa 3 Minuten nachzuvollziehen. Seine Ausgangsmaterialien sind beispielsweise alle Arten von Pflanzen und Pflanzenresten, Holz, Schweröle, Teere, Hausmüll und Kläranlagenabfälle sowie Kunststoffe bis hin zum Elektronikschrott. Auf der Erde hat es etwa 300 Millionen Jahre gedauert, bis Diesel entstanden ist. Mit seiner „Katalytischen Verölung“ kann Koch bei Temperaturen unter 400° C, jedenfalls in einem Bereich, in dem keine Dioxine entstehen, in einem Zeitraum von etwa 3 Minuten diesen Prozess ablaufen lassen. Der entstehende Diesel hat eine wesentlich höhere Qualität als der herkömmliche Diesel. Damit fallen auch weniger Abgase an. Diesel hat die höchste Energiedichte und ist in dieser Beziehung jedem anderen Brennstoff überlegen. Für die Anlagenprozesse selbst werden etwa 10 % des erzeugten Diesels wieder verbraucht und etwa 90% dabei gewonnen. Aus etwa 3,4 kg Holz lässt sich 1 Liter Diesel herstellen. Die höchsten Erträge kommen aus anderen Pflanzenarten wie z.B. Miscantus. Voraussetzung ist, dass die Pflanzenmaterialien geschreddert werden, damit sie eine große Angriffsoberfläche für die Katalysatoren bieten.

Leider droht die Entwicklung an Deutschland vorbei zu laufen. Es gibt bisher eine Anlage in Mexiko, die Kanadier sind gerade dabei eine Anlage aufzubauen und Anfragen gibt es aus Spanien, Italien und Indien. In Deutschland scheint die Genehmigungsbürokratie das Ganze zu verhindern.

Dabei könnte dezentral in der Region eine „Ölquelle“ erschlossen werden, die kurze Transportwege garantiert. Nach Angaben von Dr. Koch interessiert sich derzeit Tirschenreuth für eine derartige Anlage, finanziert von Schweizer Investoren. Die Abnahme des Kraftstoffes garantiert Dr. Koch, weil sehr viele Speditionen bereits Interesse gezeigt haben.

Trotz des kompakten Vortrags von nur etwa 1 Stunde ergab sich eine lange Diskussion und intensive Fragerunde. Es wurden die Themen bis hin zur Grundstücksgröße für eine derartige Anlage und eventuellen Investoren angesprochen. Klar war jedem der Teilnehmer, dass wir mit unsrem Energiegebaren so nicht weitermachen können. Kanada hatte 1999 die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes um 20 % bis zum Jahr 2005 beschlossen. Die Tatsache ist, dass der Kohlendioxid-Ausstoß dagegen um 20 % angestiegen ist.

Mit dem Hinweis auf ein neues Bildungsprogramm für das kommende Jahr ab Januar 2007 verabschiedete Bildungsreferent Hartwig Löfflmann die wissbegierigen Teilnehmer, die teilweise von weit her zu dieser Veranstaltung angereist waren. Nähere Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.alphakat.de.

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