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Ökobilanz der Solaranlage

 
Sowohl bei Solaranlagen als auch bei Photovoltaikanlagen wird häufig der Vorwurf laut, diese würden zur Herstellung mehr Energie verbrauchen, als je damit erzeugt wird. Dies stimmt bei der heutigen Technik schon lange nicht mehr.

Der Begriff Ökobilanz fasst alle Umweltbelastungen wie Luft-, Gewässer- und Bodenschadstoffe, Strahlenbelastung und Anreicherung in der Nahrungskette zusammen. Eine absolute Quantifizierung ist äußerst schwierig, weil es immer Definitionssache ist, wo man die Systemgrenzen festlegt. Soll beispielsweise nur der Primärenergieaufwand ermittelt werden, das ist der Aufwand für die Gewinnung und den Transport der Rohstoffe und für die Produktion der Anlagen. Oder soll auch die Erstellung der Fabrikanlagen, der Straßen, der LKWs usw. erfasst werden. Damit würde man letztendlich eine Spirale bis hin zum Steinzeitwerkzeug in Gang setzen.

Für das Naturparkhaus wurde festgelegt, dass nur die unmittelbar mit dem Produktionsablauf zusammenhängenden Schritte und Transportwege berücksichtigt werden. Es wurde eine Gebäudenutzungsdauer von 80 Jahren unterstellt und auch berücksichtigt, dass Kollektor und Rohrleitungen eine geringere Lebensdauer als das Gebäude selbst haben und mehrmals ausgetauscht werden müssen. Trotzdem liefert die Solaranlage wesentlich mehr Energie, als für ihre Herstellung verwendet wurde. Auch der Strombedarf für Pumpen und Steuerungssysteme ist dabei bereits berücksichtigt, ebenso die Unterhaltung.

Der Gesamtprimärenergiebedarf für Sonnenkollektor, Solarkreis und Pufferspeicher beträgt 167.000 kWh. Der nutzbare Solarertrag für das Naturparkhaus alleine beträgt weit mehr als 10.000 kWh. Beim Wärmeverbund mit dem benachbarten Touristik - Infozentrum steigt der nutzbare Solarertrag auf weit mehr als 20.000 kWh, da Überschüsse im Frühjahr und im Herbst noch im Touristik - Infozentrum genutzt werden können. Der Erntefaktor verdoppelt sich damit von 4,8 auf 9,6 , das heißt, es wird fast das zehnfache an Energie innerhalb von 80 Jahren, also im Laufe der gesamten Lebensdauer des Gebäudes erzeugt, gemessen am Primärenergieaufwand der Produktion.

Eine energetische Amortisation würde ohne Belieferung des Touristik-Infozentrums nach etwa 10 Jahren erfolgen, beim Wärmeverbund dagegen schon nach etwa 5 Jahren.

Aus ökologischer Sicht fällt ein Wärmeverbund mit dem Touristik - Infozentrum wesentlich günstiger aus, als ein reines Nullenergiehaus. Der solare Deckungsgrad sinkt zwar auf 55%, aber der Nutzungsgrad der Anlage nimmt stark zu.
Insgesamt gesehen wird das Naturparkhaus damit nicht nur zum "Nullheizenergiehaus", sondern zum "Plus-Energiehaus", da die Solaranlage mehr Energie erwirtschaftet, als das Gebäude selbst verbraucht.

Interessant ist, dass eine Kollektorfläche von nur 100 mē netto ausreichend ist - inclusive Rahmenanteil sind es 110 mē - , um ein Gebäude mit ca. 760 mē Nutzfläche ganzjährig zu beheizen. Im Jahreszyklus wird fast doppelt soviel Energie über die Solarkollektoren erzeugt, wie für das Naturparkhaus notwendig ist.