vor 65 Mio Jahren

Granitwollsäcke

Zuletzt waren es die tektonischen Bewegungen zur Zeit der Alpenbildung im Tertiär, die das Moldanubikum erneut erfaßten: Infolge der horstartigen Heraushebung der Böhmischen Masse sowie der Absenkung des Alpenvorlandes (heutige Donauebene) entstand im Süden der Donaurandbruch - eine markante Störung, die das Waldgebirge deutlich vom südlicheren Voralpenland abgrenzt. Es wird vermutet, daß zu diesem Zeitpunkt die höchsten Erhebungen 5000 m erreichten und damit dem Bayerischen Wald Hochgebirgscharakter verliehen.

Tropische Verhältnisse im Tertiär

Im Tertiä2mior herrschten bei uns tropische Klimabedingungen: Intensive Verwitterung setzte ein und führte zum Abtrag höherer Gebirgsteile ohne auf Gesteinsunterschiede Rücksicht zu nehmen. Das flächenhafte eingerumpfte Gesicht des alten Gebirges zeugt von den warm-feuchten Verhältnissen; ebenso die Granitwollsäcke, die in diesem Verwitterungsmaterial schwimmen: sie haben dem Zugriff standgehalten. Die heutige Oberflächengestalt des Bayerischen und Böhmerwaldes ist im wesentlichen das Produkt der tektonischen Beanspruchung und intensiven Verwitterung während des Tertiärs.

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