vor 1 Mrd. Jahre

Die erdgeschichtliche Entwicklung des Bayerischen und Böhmerwaldes begann bereits vor fast einer Milliarde Jahre, im Proterozoikum. Sande, Tone und Mergel wurden in einem tiefen Meeresbecken abgelagert. Durch die Auflast sanken sie in Tiefen bis zu 30 km ab. Sie gelangten in Bereiche der Erdkruste in denen hohe Drücke (ca. 3000 bis 4000 bar) und Temperaturen (400 bis 600°C) herrschten. Durch die Metamorphose unter diesen extremen Bedingungen entstanden die Gneise , die ältesten Gesteine des Gebirges. Sie stellen das Ausgangsmaterial für die Bildung weiterer Gesteine im Zuge jüngerer Gebirgsbildungen dar.

Die Plattentektonik stellt den Motor der Gebirgsbildungen dar, unbekannt bleibt allerdings das "wie". Von den verschiedenen Möglichkeiten, die bei der Genese des Bayerischen und Böhmerwaldes zur Diskussion stehen, sei nur eine genannt: durch den Kontakt zweier Mikroplatten (bohemische und moldanubische) kam es möglicherweise entweder zur Überschiebung der Platten oder auch zur Subduktion mit anschließender Rücküberschiebung der beiden Krusten. Aufgrund der Vielfalt der Gesteine dieser Landschaft läßt sich bis heute keine eindeutige Bildungsursache anführen.

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