Wandertag zwischen Vergangenheit und Zukunft
Zu Gast beim Naturpark am Eschenberg
Am Dienstag den 23. September 2025, machten sich die Schülerinnen und Schüler der Musikalischen Grundschule Kirchdorf im Wald auf den Weg zu ihrem Wandertag. Das Ziel der Wanderung war der Gipfel des Eschenbergs. Zunächst trafen sich alle Kinder und Lehrkräfte am Wanderparkplatz in Waldhaus. Schüler Matthias Begerl wartete schon gespannt auf seine Mitschüler und stellte ihnen seine Bushaltestelle Waldhaus vor: die höchstgelegene im Gemeindebereich Kirchdorf
Dort wurden sie von der Naturparkmitarbeiterin Nathalie Triller und dem Naturpark Ranger Emanuel Hackl in Empfang genommen. Nach ein paar kurzen einleitenden Worten durch die Schulleiterin Frau Michaela Ertl-Altmann, startete auch schon die ca. 2 Kilometer lange Wanderung zum Gipfel.
Oben angekommen hieß der Naturparkgeschäftsführer Hartwig Löfflmann die Schulgemeinschaft willkommen. Mit ein paar wenigen Worten begrüßte auch er die Schüler und stellte den Naturpark Bayerischer Wald kurz vor. Unterstützt wurde der Naturpark Bayerischer Wald an diesem Tag von den beiden ehrenamtlichen Astronomie-Experten Erich Keller und Josef Bastl.
Danach teilten sich die Schülerinnen und Schüler in drei Gruppen auf und durchliefen insgesamt drei interaktive Stationen, welche sich mit dem Eschenberg und dem Themenbereich Astronomie beschäftigten.
An der ersten Station erfuhren die Kinder Wissenswertes über die bewegte Vergangenheit des Eschenbergs und was in Zukunft auf seinem Gipfel entstehen soll. In den 1980er Jahren errichtete dort die Bundeswehr eine Dauereinsatzstellung des Tiefflieger Melde- und Leitdienstes, welche in Zeiten des „Kalten Krieges“ die Aufgabe hatte den Luftraum bis 3000 Metern Höhe zu überwachen. Nach der Auflösung der Anlage standen die Gebäude lange leer, bis sie 2021 dem Naturpark als Schenkung übergeben wurden. Nun soll dort im Rahmen eines INTERREG-Projektes eine barrierefreie, für die Öffentlichkeit zugängliche Sternwarte entstehen. Mit dem geplanten 1-Meter Spiegelteleskop soll ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal für die Region entstehen.
Die zweite Station widmete sich der Beobachtung der Sonne. Der Astronomie Experte Josef Bastl erklärte den Kindern die wichtigsten Regeln, um die Sonne gefahrlos beobachten zu können. Grundsätzlich darf man die Sonne niemals ohne einen geeigneten Schutz betrachten, schon gar nicht mit einem Fernglas oder Teleskop, da dies zu einer erheblichen Schädigung der Augen und sogar bis zur Erblindung führen kann! Mit der richtigen Ausrüstung und speziellen Filtern, die nur einen Bruchteil des Sonnenlichts hindurch lassen, eröffnen sich faszinierende Einblicke in die Aktivitäten der Sonne. Die ersten Sonnenbeobachtungen sollten in Anwesenheit von geschultem Personal erfolgen, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Mond und Sterne lassen sich hingegen gefahrlos mit Fernglas und Teleskop beobachten
An der dritten Station erfuhren die Kinder mehr zu den Funktionsweisen von Teleskopen. Grundsätzlich werden zwei Bauarten von Teleskopen unterschieden. Einerseits die sogenannten Refraktoren oder Linsenteleskope, welche das Licht durch Brechung sammeln. Andererseits die sogenannten Spiegelteleskope. Hier wird das Licht der Sterne durch einen großen Spiegel gesammelt und von dort auf einen Fangspiegel gespiegelt, dieser leitet das Licht wiederum seitlich aus dem Teleskoprohr. Für die Beobachter besteht der größte Unterschied darin, dass bei einem Linsenteleskop der Einblick durch das untere Ende erfolgt und bei einem Spiegelteleskop seitlich. Beim Blick durch das Teleskop auf die Zapfen der umstehenden Fichten fiel den Kindern sofort auf, dass das Bild, nicht wie bei einem Fernglas normal zu sehen ist, sondern alles auf dem Kopf steht. Bei der Beobachtung von Objekten im Weltraum spielt dies keine Rolle, da es dort kein wirkliches „Oben“ oder „Unten“ gibt.
Nach so viel neuem Wissen stärkten sich die Schülerinnen und Schüler mit einer wohlverdienten Brotzeit, die dankenswerterweise vom Elternbeirat organisiert wurde. Mit Bratwürsten vom Grill, frischen Semmeln und Getränken gestärkt traten die Kinder den Rückweg vom höchsten Punkt der Gemeinde bis zur Schule an.