Streuobstbäume schützen und nützen

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Praxisfortbildung an der Naturpark-Umweltstation Viechtach

Am vergangenen Freitag fand auf der Streuobstwiese oberhalb der Sporer-Quetsch in Viechtach die Naturpark-Praxisfortbildung Sommerschnitt gemeinsam mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege statt. Dabei konnten die interessierten Teilnehmenden von Martin Straub, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, die theoretischen und praktischen Grundlagen zum Obstbaumschnitt erfahren und direkt anwenden.

Zu Beginn besprach man in gemütlicher Runde die unterschiedlichen Auswirkungen von Sommer- und Winterschnitt. Martin Straub erklärte dabei, in welchen Situationen der jeweilige Schnitt sinnvoll ist. Während der Winterschnitt das Wachstum der Bäume fördert und zur Bildung sogenannter Wasserschosse führt, hemmt der Sommerschnitt hingegen das Wachstum. Letzteres kann man sich beispielsweise bei Spalierbäumen, Wein und zu groß gewordenen Bäumen zu Nutze machen. Haben Bäume ausreichend Platz oder möchte man schwächere oder beschädigte Bäume zu stärkerem Wachstum anregen, eignet sich ein Winterschnitt. Bald kamen auch Fragen zu klassischen Krankheiten an Obstbäumen wie der Kräuselkrankheit bei Pfirsich oder dem Birnengitterrost auf. Anschaulich erklärte Martin Straub die Hintergründe zu den Krankheitserregern und was gegebenenfalls dagegen gemacht werden kann. Die Teilnehmenden erhielten außerdem Tipps zum richtigen und qualitativ hochwertigen Werkzeug.

Danach ging es direkt zu einem sehr dicht gewachsenen Apfelbaum, an dem Martin Straub die Grundregeln des Baumschneidens zeigte. „Nicht irgendwo schneiden“ war oberstes Gebot, da sonst beim Stehenlassen von „Stummeln“ Krankheitserreger eindringen können und Faulstellen entstehen. Anschließend konnten die Teilnehmenden selbst mit der Astschere Hand anlegen und Schnitte unter Beurteilung des Kreisfachberaters ausführen. Nach einigen beherzten Schnitten von nach innen wachsenden, sich kreuzenden und beschädigten Ästen, war eine gut geformte, licht- und luftdurchlässige Krone entstanden. Das abgeschnittene Geäst wurde dann als nützliches Totholz in der nebenstehenden Hecke abgelegt. Abschließend saß man sich nochmals zur Klärung von Fragen an den runden Tisch, ehe es Heim ging, um das Gelernte an eigenen Bäumen zielsicher in die Tat umzusetzen.

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