Politische Bildung

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Bundeswehrfortbildung an der Umweltstation in Bayerisch Eisenstein

Mit der zunehmenden Brisanz militärischer Konflikte in Europa rücken Themen wie der Kalte Krieg und die Bedrohung für die Demokratie seit geraumer Zeit immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit. Insbesondere bei Behörden, vornehmlich Bundeswehr und Bundespolizei besteht durchgehend hoher Bedarf an Seminaren im Bereich der polit. Bildung. Die Umweltstation im Grenzbahnhof Bayer. Eisenstein ist aufgrund ihrer Lage und der Deutsch-Tschechischen Historie prädestiniert für die Vermittlung politischer Bildung im Sinne der BNE-Grundsätze. Sowohl die Räumlichkeiten des Grenzbahnhofes, als auch das Umfeld (ehem. Grenzschutz-, Verteidigungs- und Bunkeranlagen auf tschech. Seite) ermöglichen eine anschauliche Vermittlung der Inhalte. Mit dem „Grünen Band Europas“ wird darüber hinaus eine Brücke zum Thema Naturschutz geschlagen. Erstmals konnte die Thematik mit zwei Gruppen des Versorgungsbataillons Roding behandelt werden. Das komplette Konzept wurde bereits 2022 von Fabian Wirth erarbeitet.

Geschäftsführer Hartwig Löfflmann begrüßte beide Gruppen am Grenzbahnhof und erläuterte zu Beginn den historischen Bahnhof und den Naturpark sowie seine Lage. Spannend ging es dann weiter einem allgemeinen Einstieg zum kalten Krieg. Themen wie Berlinblockade, Truman Doktrin oder Mauerbau wurden bei den Teilnehmern wieder ins Gedächtnis gerufen. Diese dienten als Brücke zum zweiten Vortrag, der detailliert das Leben am eisernen Vorhang im Grenzgebiet zu Tschechien schilderte. Bilder aus der damaligen Zeit, spiegelten den Schrecken wieder, der sich noch nicht vor allzu langer Zeit an der Grenze abspielte. Bilder von Menschen, die bei dem Fluchtversuch vor dem Regime, am Maschendrahtzaun oder Elektrozaun scheiterten und ihr Leben lassen mussten. Dörfer die dem Erdboden gleichgemacht wurden, nur weil sie das Pech hatten, in Grenznähe zu liegen. Geschichten von Spionage und perfider Propaganda.

Um die Veranstaltung abzurunden, ging es nach dem Mittagessen auf Exkurs in Richtung Železná Ruda. Auf dem Weg konnten verbliebene Rüstungsanlagen betrachtet werden. Panzersperren, eine ehemalige Grenzkaserne der Grenzwache der Tschechoslowakei Pohraniční stráž (PS) und kleine verbliebene Bunker machten die Tour erlebbar. Einige der Bunker sind in sehr gutem Zustand und können sogar betreten werden. Kalt und klamm geben sie wieder, wie sich die Zeit damals angefühlt haben musste.

Die Veranstaltung wird nun evaluiert und weiter ausgebaut um ein möglichst breites Bildungsangebot aufstellen zu können.

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