Naturparkhaus Zwiesel: hier wurde vorbildlicher Klimaschutz 20 Jahre

Veröffentlicht am:

Das Thema Klimaschutz prägt derzeit wohl mehr als alles andere das Geschehen in Politik und Nachrichten. Viel wird diskutiert, ja gestritten, welche die richtigen Strategien sind und auch, was man im Kleinen für den Klimaschutz leisten kann. Der Naturpark Bayerischer Wald war diesbezüglich der Zeit voraus: Vor mehr als 20 Jahren verwirklichte er die Idee eines Nullenergie-Hauses.

Das Thema Klimaschutz prägt derzeit wohl mehr als alles andere das Geschehen in Politik und Nachrichten. Viel wird diskutiert, ja gestritten, welche die richtigen Strategien sind und auch, was man im Kleinen für den Klimaschutz leisten kann. Der Naturpark Bayerischer Wald war diesbezüglich der Zeit voraus: Vor mehr als 20 Jahren verwirklichte er die Idee eines Nullenergie-Hauses.

Vor gut 20 Jahren, am 30.09.1999 erfolgte der Spatenstich für das Naturpark-Sonnenhaus in Zwiesel. Begleitet vom Lächeln kritischer Spötter bei den darauffolgenden Faschings- und Starkbierveranstaltungen entstand am Stadtrand von Zwiesel ein Holzhaus, das ganzjährig nur solar beheizt werden kann und mehr Strom erzeugt, als darin verbraucht wird. Nach Plänen der Architekten Georg Dasch und Gunnar Hoffmann wurde das innovative Holzhaus, das überwiegend mit Holz aus der Region gebaut wurde realisiert. Nach Fertigstellung des Gebäudes und der Ausstellungen fand die feierliche Eröffnung des Ausstellungs- und Bürohauses am 28. Februar 2002 statt, es wurde mit dem Bayerischen Energiepreis ausgezeichnet. Bereits ein Jahr zuvor hatte der Naturpark das Haus bezogen. Klimaschutz wurde bereits damals großgeschrieben. Nun ist diese scheinbar verrückte Idee 20 Jahre alt geworden. „Es war nicht einfach mehr als 10 Förderstellen, Geldgeber und Sponsoren zu koordinieren“ so der 1. Vorsitzende Heinrich Schmidt.

Soweit dies im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung möglich war, wurden regionale Baustoffe verwendet. Das Holz stammte aus der Region, die Bauteile wurden über das „Institut für industrielle Bauproduktion“ in Karlsruhe ökobilanziert hinsichtlich Rohstoffgewinnung, Betrieb und Recycelbarkeit. Die 85 Grad geneigte Solarfassade auf der Gebäude-Südseite liefert mehr Energie als das Gebäude selbst verbraucht, sogar das benachbarte Oktagon – Gebäude kann noch teilweise mit Wärme versorgt werden.

Nachahmer gibt es nicht nur im privaten Sonnenhausbau viele, sondern auch vereinzelt bei gewerblichen und öffentlichen Bauten. Auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), hat das Naturparkhaus als sehr innovatives Projekt gefördert.

„Planer und Architekten sowie Besuchergruppen aus aller Welt haben das Haus schon besichtigt, leider immer noch zu wenige Bauherren und Sanierungswillige, denn auch für die Sanierung bestehender Gebäude kann man sich Anregungen holen“ meint Geschäftsführer Hartwig Löfflmann. Zu viel wurde und wird noch mit herkömmlichen Methoden gebaut und mit Öl und Gas beheizt, ein „no-go“ in der heutigen Zeit.

Wer das Energiekonzept des Naturparkhauses näher kennen lernen will, ist herzlich dazu eingeladen. Geöffnet täglich von 9:30 bis 16:30 Uhr, www.naturpark-bayer-wald.de.

Fotos (H. Löfflmann): Die Grundsteinlegung für das Naturpark-Sonnenhaus in Zwiesel erfolgte vor 20 Jahren im Spätherbst 1999

Zurück