Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum

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Ist eine Verkehrswende möglich mit Elektro-, Erdgas- oder Hybrid-Autos?

Viechtach. Zum Thema „Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum“ referierte Diplomingenieur (FH) Hubert Maierhofer vom Kompetenzzentrum für nachwachsende Rohstoffe in Straubing und C.A.R.M.E.N. e.V. beim Klimanetzwerk – einer Kooperation der Umweltstation Viechtach des Naturparks Bayerischer Wald und des Agenda 21-Arbeitskreises Energie und Verkehr.

Maierhofer ist in den Bereichen Biokraftstoffe und Mobilität tätig. „Fossile Energien werden nach und nach durch Erneuerbare Energien abgelöst, was unser Mobilitätsangebot verändern wird“, meinte er zu Beginn seiner Ausführungen, bei denen er zunächst seine persönliche Mobilität vorstellte. Er fährt viel mit dem Fahrrad und nutzt öffentliche Verkehrsmittel. Dabei nimmt er oft sein Klappfahrrad mit und ist somit auch am Zielort mobil. Statt mit einem eigenen Auto zu fahren, nutzt er Car-Sharing. Dabei nutzt er mit Vorliebe Elektroautos, auch für Fahrten in den Urlaub.

Das Auto ist gerade auf dem Land ein bedeutender Verkehrsträger, schließt aber Menschen aus, die nicht, nicht mehr oder noch nicht Auto fahren. Autonomes Fahren wird, so seine Überzeugung, „Zugang für alle“ schaffen. Die Treibhausgasemissionen durch den Verkehr sind, so eine Grafik, bis zum Jahr 2005 gefallen, danach allerdings wieder angestiegen. Für eine Verkehrswende sind zwingend alternative Antriebe gefragt. Große Bedeutung misst er dabei dem Fahrrad bei. Mit elektrischer Unterstützung wird die Reichweite erhöht und eine bergige Topographie kann leichter überwunden werden.

In einem anschaulichen Luftbild vom Autobahnkreuz Deggendorf zeigte er den Flächenverbrauch. Die Autobahn und das Autobahnkreuz benötigen sehr viel Raum, während die Bahnlinie beinahe unscheinbar parallel zur Autobahn verläuft. Dabei, so betont er, ist die Energieeffizienz des Schienenverkehrs deutlich besser.

In seinen weiteren Ausführungen ging er auf Biokraftstoffe, Erdgas, Biomethan und Wasserstoff ein. 20 Prozent weniger Emissionen verursacht ein Verbrennungsfahrzeug, wenn es mit Erdgas fährt, sogar 80 Prozent sind es, wenn das Methangas in Biogasanlagen gewonnen wird. Derzeit gibt es etwa 900 Erdgas-Tankstellen in Deutschland. Auch Ethanol, wie es in einer Demonstrationsanlage in Straubing aus Stroh gewonnen werden kann, reduziert die Treibhausgasemissionen um zwei Drittel. Allerdings ist bei einer Produktion von 1000 Tonnen pro Jahr, die Nutzung noch sehr eingeschränkt. Wasserstoff als Energieträger in Fahrzeugen ist bisher wenig verbreitet. Dies liegt an der sich nur zögerlich entwickelnden Infrastruktur für Wasserstofftankstellen und an den hohen Kosten für Brennstoffzellenfahrzeuge.

Maierhofer hält auch Pflanzenölkraftstoffe für eine gute Sache, vorausgesetzt sie stammen aus nachhaltigem, regionalen Anbau. Sie sind ideal für die Landwirtschaft geeignet. Biomethan, so sein Vorschlag, sollte in der Schifffahrt, Wasserstoff, hergestellt aus erneuerbaren Überschussstrom, in der Luftfahrt, genutzt werden. In seinen weiteren Ausführungen stellte Maierhofer elektrisch getriebene Fahrzeuge vor. Hier erläuterte er was Hybrid-, Plugin-Hybridfahrzeuge und reine Elektroautos unterscheidet und stellte Fahrzeuge und Entwicklungen – vom Tesla bis zum Leichtfahrzeug vor. Sein Vortrag regte eine lebhafte Diskussion an.vbb

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