Kröten- und Froschwanderung in der Talsperre

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Naturpark-Rangerin aktiv im Artenschutz 

Nicht nur die Wanderung zum Laichgewässer ist für Kröten und Frösche problematisch, sondern auch das zurück Wandern in den Wald kann für den Nachwuchs der Amphibien zum Problem werden. Teilweise passiert das auch in Bereich, in denen die Natur auf Anhieb gesehen in Ordnung zu sein schein. Die kleinen Hüpferlinge sind oftmals nur einen Zentimeter groß, da kann ein kleines Hindernis schon zum unüberwindbaren Berg werden. Dies zeigte sich auch 2022 in der Trinkwassertalsperre in Frauenau. Die kleinen Kröten und Frösche versuchen hier über den Straßenbordstein auf der Talsperren-Nordseite zu kommen, oftmals ohne Erfolg. Das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf hat auf dieses Problem bereits reagiert und hölzerne Aufstiegshilfen installiert, die gut angenommen werden aber keine Komplettlösung bieten. Die Problematik: die Keile müssen fest verankert, aufgebaut, markiert und möglichst nicht bewegt werden. Nicht immer finden die Tiere die Keile, einige laufen daran vorbei, rutschen ab oder laufen in die falsche Richtung, in der sie dann vertrocknen oder von Fressfeinden verspeist werden.
Dieses Jahr wurden mehrere Akteure miteinbezogen, da sich in der Talsperre mehrere Gebiete überschneiden. Der Nationalpark Bayerischer Wald, das Landratsamt Regen und der Naturpark Bayerischer Wald e.V. arbeiteten zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf an einer optimalen Lösung. An einigen Stellen wurde der Randstein durch das Wasserwirtschaftsamt eingefräst und somit eine Rinne als Durchgangspforte für die kleinen Amphibien geschaffen. Die Holzkeile wurden wieder aufgestellt und ein neuartiges 3-D Gitter im hinteren Fassungsbereich an den Randsteinen angebracht.
Die Entwicklung der Kaulquappen in der Talsperre wurde immer wieder durch die Naturpark Rangerin Samantha Biebl kontrolliert um den Wanderzeitraum möglichst genau bestimmen zu können. Um die sinnvollste Methode herauszufinden, werden die Aufstiegshilfe in den nächsten Tagen durch die Nationalpark Ranger kontrolliert und evaluiert. Die Methode, welche sich als „Best Practice“ erweist, wird im Jahre 2024 auf der kompletten Nordseite angewandt.

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