Herbstzeit ist Schwammerlzeit

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Naturpark Pilzwanderung im Teisnacher Mariental

„Herbstzeit ist Schwammerlzeit“, das dachten sich sehr viele Teilnehmende der Pilzwanderung am 06. Oktober in Teisnach. Sie ist Teil des aus dem Fördertopf für die Umweltstationen in Bayern geförderten Bildungsprogramms und steht unter dem großen Motto „Umweltbildung Bayern“. Heidi Heigl von der Naturpark Umweltstation Viechtach begrüßte, auch im Namen der Mitveranstalter, dem Landesbund für Vogelschutz und dem Bund Naturschutz Kreisgruppe Regen, insgesamt 21 Teilnehmer sowie die Pilzsachverständige Anna Marina Sturm. Sie führte die Pilzwanderung heuer zum ersten Mal. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir nach der guten und jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Herrn Alois Zechmann nun Frau Sturm als Nachfolgerin für diese Führung gewinnen konnten!“, äußert sich Heigl vom Naturpark.

Ausgehend vom Teisnacher Busbahnhof machten sich die Pilzfreunde ausgerüstet mit Körben und Taschenmesser auf ins Mariental entlang des Regenflusses. Zu Beginn erläuterte Sturm Grundsätzliches zum Reich der Pilze, die nicht, wie häufig angenommen, zu den Pflanzen gehören. Seit jeher führen sie mit Bäumen eine innige Beziehung. Sie leben in Symbiose und können nicht ohne einander existieren. Hauchdünne Fäden des Pilzmycels umgeben und durchdringen das Wurzelwerk der sie umgebenden Bäume. Dabei tauschen sie Wasser gegen Nährsalze und Zucker aus. Was wir alle gemeinhin als Schwammerl essen, sind deren Fruchtkörper, die insbesondere im Herbst an die Oberfläche treten. Dabei gibt es unzählige, teils noch nicht entdeckte Pilzarten. „Ohne Pilze könnte ein Wald nicht in der Form existieren, wie wir ihn kennen.“, so Sturm. Sie sind ein zentrales Element des Ökosystems Wald und spielen auch bei der Zersetzung von Totholz eine wichtige Rolle.

Die zentrale Frage, die die Pilzfreunde im Anschluss natürlich interessierte, war, welche Pilze, abgesehen von den bekannten Klassikern wie Steinpilz, Rotkappe oder Pfifferling, essbar und schmackhaft sind. Die Teilnehmenden durften selbst Exemplare suchen und Sturm informierte über Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmale, Genießbarkeit und Gefahren. Von Pilzbestimmungs-Apps hält sie dabei wenig, da sich das Erscheinungsbild der Pilze derart variantenreich gestaltet, dass sie den digitalen Hilfsmitteln dabei nicht traut. Die Expertin riet den Teilnehmenden der Exkursion zudem, bei essbaren Pilzen nur junge Exemplare zu verzehren, da Ältere häufig toxisch würden. So konnten die Teilnehmenden der sehr lehrreichen Pilzexkursion viel theoretischen Hintergrund zur Welt der Pilze, praktische Tipps zur Erkennung und Bestimmung sowie natürlich ein paar Schwammerl fürs Abendessen mit nach Hause nehmen.

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