Gebietsbetreuer sehen Entwicklung in der Naturschutzarbeit positiv

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Neuigkeiten aus der Gebietsbetreuung in Bayern

Die Gebietsbetreuung in Bayern ist weiterhin auf Erfolgskurs. Mittlerweile gibt es in Bayern 65 Gebietsbetreuer, die in 56 ökologisch wertvollen Gebieten unterwegs sind. Kürzlich kamen nahezu alle Gebietsbetreuer, der Vorstand des Bayerischen Naturschutzfonds, Georg Schlapp, und Vertreter der Höheren Naturschutzbehörden zu ihrer jährlichen Tagung in der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen zusammen. Mit dabei waren auch die Gebietsbetreuer des Naturparks Bayerischer Wald Johannes Matt und Stefan Poost.

Großen Raum nahm dabei die durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ und das Begleitgesetz von Staatsregierung und Landtag initiierte personelle Aufstockung  für den Arten- und Biotopschutz ein. Wolfram Güthler vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz (StMUV), der extra für diesen Tagesordnungspunkt angereist war, stellte die neuen Berufsbilder von Naturpark-Rangern, Biodiversitäts- und Wildlebensraumberatern vor und warb mit dem Begriff der wachsenden „Naturschutzfamilie“ für gute Zusammenarbeit. Wie schon im letzten Jahr, als gerade neue Stellen für die Naturpark-Ranger geschaffen wurden, waren sich die Gebietsbetreuer einig, dass eine personelle Aufstockung im Naturschutz nur zu begrüßen sei. Nur so könne man die wachsenden Aufgaben effektiv bewältigen und gute Ergebnisse erzielen. Allerdings sei es auch wichtig, dass die Zuständigkeiten und Aufgaben der einzelnen Akteure gut geklärt seien. Es ginge hierbei nicht um Abgrenzung im Sinne von Abschottung, sondern darum, dass man sich harmonisch ergänzen müsse. Hierfür seien, sobald die Stellen im Nachtragshaushalt 2020 durch den Landtag geschaffen werden, noch weitere Abstimmungsgespräche im Ministerium und mit den Bezirksregierungen geplant, bestätigte auch Wolfram Güthler. Hierbei möchten die Gebietsbetreuer gerne ihren großen Erfahrungsschatz einbringen, den sie im Feld der Naturschutzvermittlung, Projektbetreuung, Besucherlenkung, Artenschutz- und Artenhilfsprojekten bereits gesammelt haben.

In einem Workshop diskutierten die Gebietsbetreuer deshalb über ihre Erfahrungen, ihre besonderen Qualifikationen und über die Rolle, die sie in dieser neuen Konstellation von Akteuren einnehmen könnten. Damit sie auch weiterhin nach außen gut vertreten sind, wählten sie auf der Tagung Isolde Miller (Gebietsbetreuerin für Moore, Tobel und das Bodenseeufer) zur neuen Landessprecherin. Als neuer Bezirkssprecher für Niederbayern wurde Johannes Matt, Gebietsbetreuer für die Arberregion vom Naturpark Bayerischer Wald gewählt. Neben Johannes Matt ist Stefan Poost, Betreuung des Ilztals, im Bereich des Naturparks Bayerischer Wald, tätig. Das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) „Talsystem Ilztal“ bietet neben einer Vielzahl von Pflanzenarten, wie Sibirische Schwertlilie, auch eine Reihe schützenswerter Tierarten. So kommt beispielsweise der Eisvogel neben Wasseramsel und Gebirgsstelze recht häufig vor. Rund um den Großen Arber werden im Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet Arber bedrohte Tierarten, wie beispielsweise das Auerhuhn als Leitart, geschützt. Außerdem beherbergt das FFH-Gebiet „Silberberg“ als überregional bedeutsames Winterquartier viele verschiedene Fledermausarten. Am Arbergipfel kommen noch seltene Eiszeitreliktarten wie Dreiblatt-Binse oder Alpenflachbärlapp vor. Träger der Gebietsbetreuung Ilztal und Arberregion ist der Naturpark Bayerischer Wald. Gefördert werden die Stellen der Gebietsbetreuer vom Bayerischen Naturschutzfonds.

Bild: Die Gebietsbetreuer in Bayern trafen sich zum Erfahrungsaustausch. Unter ihnen die Gebietsbetreuer Johannes Matt und Stefan Poost des Naturparks Bayerischer Wald. (Bildautor: Hannes Kraus, ANL).

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