Distelfink ist Vogel des Jahres

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Eröffnung der Sonderausstellung im Zwieseler Naturparkhaus

Zwiesel. Mit seiner roten Gesichtsmaske, dem weiß-schwarzen Kopf und der gelben Flügelbinde ist der Stieglitz – auch Distelfink genannt – kaum zu verwechseln. Der farbenprächtige Stieglitz ist Vogel des Jahres 2016. Eine dreiwöchige Sonderausstellung im Naturparkhaus in Zwiesel bietet Infos rund um den kleinen Vogel.

Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald und Rosmarie Wagenstaller vom LBV begrüßten bei der Eröffnungsveranstaltung zur Ausstellung am Donnerstag eine Reihe interessierter Teilnehmer. Dr. Christian Stierstorfer von der LBV-Bezirksgeschäftsstelle hielt einen Fachvortrag über den Stieglitz. In seinem reich bebilderten Vortrag charakterisierte Stierstorfer den Vogel des Jahres. Er ging auf Aussehen, Verwandtschaft, Bestand, Lebensraum, Nahrung, Brutbiologie, Gefährdungen und Schutzmaßnahmen ein.

In Europa kann man den Stieglitz das ganze Jahr über beobachten. Der Vogel bevorzugt strukturreiche Landschaften, Brachflächen und heckenreiche Gebiete. Dort findet der sich weitgehend vegetarisch ernährende Finkenvogel ausreichend viele Samen. In der Brutzeit frisst er zudem Insekten. Seine Nester, in denen er zweimal jährlich etwa fünf Eier ausbrütet, baut der Stieglitz aus weichen Materialien und aus Haaren.

Heute gibt es nur noch halb so viele Stieglitze wie 1990. Gab es damals 800 000 Brutpaare in Deutschland, sind es heute nur rund 400 000. Zwar ist der kleine Fink nicht vom Aussterben bedroht, dennoch deutet sein Verschwinden auf Probleme hin. 40 Prozent der Stieglitze leben in der Agrarlandschaft. Aufgrund von Monokulturen, Pflanzenschutzmitteln und intensiver Düngung ist es für den Vogel zunehmend schwer, Nahrung und Nistmöglichkeiten zu finden.

Die anderen 60 Prozent der Vögel leben in Siedlungsbereichen. Hier entstehen mehr und mehr Rasenflächen und geschnittene Hecken. Pflanzen, die Samen bilden, sind immer seltener anzutreffen. Mehr Mut zur kleinen Wildnis in Garten und Park wäre hilfreich und leicht zu verwirklichen.

Die Sonderausstellung des LBV ist bis Mitte April im Foyer des Naturparkhauses täglich von 9.30 bis 16.30 Uhr zu sehen. Es gibt eine Begleitbroschüre zur Ausstellung.bbz 

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