Das verbindende Denkmal

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Am Sonntag war der Grenzbahnhof Eisenstein ein Ziel beim „Tag des offenen Denkmals“

Bayer. Eisenstein. Der „Tag des offenen Denkmals“, 1993 ins Leben gerufen, stand am gestrigen Sonntag unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“. Dabei rückte man nicht zuletzt historische Eisenbahnen und Eisenbahngebäude in den Fokus, denn diese sind ja schon aufgrund ihres Zwecks und ihrer Beschaffenheit als Verkehrswege „verbindend“. Und so war auch der Grenzbahnhof in Eisenstein ein Ziel beim Denkmaltag.

Zur Eröffnung am Vormittag waren Kreisheimatpflegerin Cornelia Schink, der stellvertretende Landrat Helmut Plenk, Naturpark-Vorsitzender Heinrich Schmidt, Eisensteins Bürgermeister Charly Bauer und Kreisbaumeister Christian Hagenauer in den Grenzbahnhof gekommen. Interessierte Besucher wurden in der Empfangshalle willkommen geheißen.

Kreisheimatpflegerin Cornelia Schink blickte zurück in die Geschichte des Ortes Eisenstein und natürlich ins Jahr 1877, als der imposante, 137 Meter lange Bahnhof im Eisensteiner Tal eröffnet wurde. Das Gebäude wurde genau auf der Grenze erbaut. Besonders die Wartesäle wurden dem damaligen Stil entsprechend aufwendig und in gehobener Architektur gestaltet, wie Heinrich Schmidt hervorhob. Im damaligen Wartesaal der 1. Klasse befindet sich heute die Bahnhofsgaststätte.

„Die Denkmäler in unserem Land sind Spiegelbild unserer kulturhistorischen Entwicklung“, sagte Schmidt. Auch das sei ein Beweggrund für den Erwerb des Bahnhofsgebäudes im Jahr 2006 durch den Naturpark und die anschließende Sanierung gewesen. Rund acht Millionen Euro seien in dieses bislang größte Projekt des Naturparks geflossen. In dem Gebäude wurden die „NaturparkWelten“ mit Museen zu diversen Themen verwirklicht.

Dieses Engagement des Naturparks würdigte auch Helmut Plenk in seinem Grußwort, bevor sich alle auf einen Rundgang durch das weitläufige Gebäude mit seinen Ausstellungen machten. Am Nachmittag wurden weitere Führungen durch den geschichtsträchtigen Bau angeboten.

Im Staatsvertrag von 1873 hatten sich Bayern und Österreich-Böhmen verpflichtet, einen gemeinsamen Betriebswechselbahnhof in Eisenstein zu errichten, dessen Mitte die Grenzlinie berührt. Das kleine Bayerwalddorf entwickelte sich nach der Eröffnung der Bahnlinie Plattling-Pilsen 1877 zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt und erhielt Anschluss an die weite Welt. fb

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