Biotoppflege im Bachtal bei Finsing 

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Gemeinschaftsprojekt von Naturpark und Gemeinde 

Die donaunahen Hügelketten im Vorderen Bayerischen Wald sind von Bachtälern durchzogen. Wie Lebensadern und Naturperlen gliedern die Bachtäler die Landschaft und geben ihr einen besonderen Reiz und Erholungswert. Im Talgrund finden sich Feucht- und Nasswiesen, die Lebensraum für wertvolle und seltene Pflanzenarten wie Wiesenknopf, Frauenmantel und Mädesüß sind. Da die Bewirtschaftung der nassen Wiesen oft nicht mehr rentabel ist, wachsen diese mancherorts mit Wald zu oder werden aufgeforstet. Damit verlieren sie ihre Bedeutung als offene Wiesengebiete, in denen angepasste Tiere wie Schmetterlinge, Vögel, Amphibien, Reptilien etc. leben, wandern und sich ausbreiten.  

Ein Beispiel für die schonende Pflege von Talwiesen findet sich im Bachtal bei Finsing im Quellgebiet des Neuweiherbaches. Die Flächen sind im Eigentum der Gemeinde Offenberg und wurden bereits in der 90er Jahren mit Fördermitteln des Naturparks angekauft. In einer gemeinsamen Aktion von Gemeinde und Naturpark wurden die allmählich zugewachsenen Bachwiesen vor mehr als einem Jahrzehnt  wieder entbuscht und werden nun meist spät einmal im Jahr gemäht. Bei einem Ortstermin haben sich die Beteiligten über den Stand des Projektes informiert.

Nur ein Teil der Fläche kann mit einem Traktor gemäht werden und ansonsten ist eine Mahd mit Motorsense und Motormäher aber auch viel Handarbeit erforderlich. Diese zeitaufwendigen Arbeiten hat der örtliche Nebenerwerbslandwirt Christian Vornehm übernommen: „Um die Natur in der Heimat zu erhalten, ist das diese Mühe wert“, freut sich der engagierte Landschaftspfleger über die Früchte seiner Arbeit. Auch Bürgermeister Hans-Jürgen Fischer ist beim gemeinsamen Ortstermin beeindruckt: „Die Zusammenarbeit mit örtlichen Landwirten zum Erhalt der Natur hat sich hier über viele Jahre bewährt.“ Matthias Rohrbacher, Projektbetreuer Landschaftspflege beim Naturpark, betont den Wert der Bachwiesen für den Biotopverbund: „Der Naturschutz braucht nicht nur kleine Inseln, sondern ein Netzwerk in der Landschaft und da sind Bach- und Flusstäler als Wanderkorridore besonders wichtig.“ Da diese Landschaftspflegeflächen meist wirtschaftlich unrentabel sind, werden diese Arbeiten über die bayerische Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie gefördert. Natürlich ist die Landschaftspflege auch auf Privatgrund möglich. Interessenten können sich gerne beim Naturpark unter 0171 – 3364125 melden.

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