Bergrettung einst und jetzt

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Neue Ausstellung im Grenzbahnhof Eisenstein – Horst Wimmer stellte Exponate zur Verfügung

Seit vergangenem Freitag wird das Skimuseum der NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein mit einer kleinen, aber feinen Ausstellung über die Arbeit und Entwicklung der Bergwacht abgerundet. Hier wird gezeigt, „was passiert, wenn‘s nicht mehr passt“, so Hartwig Löfflmann, Geschäftsführer des Naturparks. Symbolisiert wird genau das durch einen umgeknickten Ski, einen kaputten Skistock und beschädigte Helme im Übergangsbereich von der Skiausstellung zum neuen, 55 Quadratmeter großen Ausstellungsraum.
Zur Eröffnung kamen auch rund ein Dutzend Männer der Bergwacht Zwiesel, die sichtbar zufrieden waren mit dem Ergebnis. Unter ihnen auch Bereitschaftsleiter Martin Adam. Etwa 40 aktive Bergwachtler gibt es im Moment in der Region.
Eröffnet wurde die Ausstellung von Heinrich Schmidt, dem Vorsitzenden des Naturparks. Er begrüßte neben den Bergwacht-Leuten auch Bürgermeister Charly Bauer und dessen Amtskollegen Filip Smola aus Železná Ruda, Roland Pongratz als Verantwortlichen für das Ausstellungskonzept, Hartwig Löfflmann als Organisator und Begleiter der Ausstellung und ganz besonders den Sammler Horst Wimmer mit seiner Frau Erika.
Schmidt informierte über die zahlreichen Einsätze der Bergwacht Bayern (Zusammenschluss verschiedener Bergwachtbereitschaften), etwa 12 000 seien dies pro Jahr. Neben Rettungsdienst-Einsätzen oder Such- und Sondereinsätzen setze sich die Bergwacht auch für natur- und umweltschützende Aktionen ein, wie etwa die Bekämpfung von Waldbränden oder die Säuberung bei Umweltverschmutzungen. Heinrich Schmidt hob das außerordentliche ehrenamtliche Engagement der Bergwachtler hervor.
Anschließend übergab er das Wort an Horst Wimmer, der durch seine Recherche und die Sammlung der Exponate maßgeblich an der Realisierung der Ausstellung beteiligt war. Wimmer war zwar selbst nie bei der Bergwacht aktiv, aber er brauchte sie schon zweimal in seinem Leben. Man merkte ihm seine große Wertschätzung für die Leistungen der Bergwacht an. Humorvoll und lebendig berichtete er über das Entstehen der Ausstellung, die Beschaffung der Objekte und die damit einhergehende „Plünderung des Zwieseler Bergwacht-Hauses.“ Weitere Unterstützung erfuhren die Ausstellungsmacher von der Regensburger Bergwacht, der Bergwacht Lam und dem Rotkreuz-Museum Ostbayern in Nabburg.
Am Ende seiner Rede lenkt Horst Wimmer die Aufmerksamkeit auf seine Frau Erika, die kürzlich ihren 80. Geburtstag gefeiert hat. Anstelle von Geschenken habe sie sich Spenden für die Bergwacht gewünscht. Mit einem eigenen Anteil kamen insgesamt 1000 Euro zusammen, wovon 700 Euro an die Bergwacht Zwiesel und 300 Euro an die Regensburger Bergwacht überreicht wurden.
„Ohne Menschen wie Horst Wimmer könnte man solche Ausstellungen überhaupt nicht umsetzen“, betonte Roland Pongratz, der das Konzept der Ausstellung entwickelt hat und dem eine bild- und objekthafte Austellungsgestaltung „mit nicht zu viel Text“ am Herzen lag.
Neben der zentralen Inszenierung, die den Transport einer verletzten Person in einer Gebirgstrage via Hubschrauber darstellt, betont die Ausstellung die Wichtigkeit von Ausrüstung und Ausbildung und zeigt Objekte von speziellen Taschenlampen über Metallschienen, Akja (Rettungsschlitten) und hölzerne Krücken bis hin zur Polsterwatte. Der analoge Teil der Ausstellung wird durch eine Multimediastation ergänzt. Die Austellungstexte sind in deutscher und in tschechischer Sprache verfasst.
Florian Keilhofer von der Bergwacht Zwiesel brachte die Bedeutung der Ausstellung auf den Punkt: „Es ist sehr wichtig, dass man das Material und die Ausrüstung sieht und auch die Weiterentwicklung der Technik. Außerdem ist es wichtig, dass die Bergwacht Wertschätzung erfährt.“ Gefördert wurde das Projekt durch Mittel der Euregio.

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